Die Schweizer Milchbranche findet wieder zur Einigkeit. Rund zwei Monate nach der Aufhebung der Milchkontingentierung haben sich die zerstrittenen Akteure der Schweizer Milchbranche zusammengefunden und am Montag dieser Woche die Branchenorganisation Milch (BO Milch) gegründet. Der Schweizer Bauernverband zieht vorerst im Hintergrund die Fäden.
Wie der Schweizer Bauer weiter berichtet, besteht die BO Milch aus 50 Organisationen und Unternehmen, die 95 % der Schweizer Milchmenge produzieren und verarbeiten. Bis zur Wahl eines Präsidenten hat der Bauernverbandspräsident Hansjörg Walter das Amt inne.
Mit der BO Milch sollen stabile und transparten Marktverhältnisse geschaffen werden sowie eine bessere Wertschöpfung. Zudem muss die BO Milch einen Konsens finden zur künftigen Ausrichtung der Schweizer Milchbranche.
Laut BO Milch-Chef Walter müsse der Betrieb jetzt so schnell wie möglich aufgenommen werden. Die Gründung der BO Milch löste bei den Hauptbeteiligten Erleichterung aus. Denn durch die fehlenden Spielregeln sei in den letzten Monaten ein brutaler Konkurrenzkampf um Marktanteile entbrannt, der Milchpreis sei dabei abgestürzt.
Die Milchindustrie begrüßt ebenfalls die neue Branchenorganisation, will aber nicht, dass sie künftig die Preisverhandlungen führt. Die Annäherung des Milchpreises an das EU-Milchpreisniveau sei unerlässlich, so der Präsident der Vereinigung der Schweizer Milchwirtschaft, Markus Willimann.