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Trockenheit

WLV schlägt Lockerung des Grünlandumbruchverbots vor

Der WLV schlägt vor, das Grünlandumbruchverbot zu lockern, um Kleegras, Hafer und Leguminosen für die Kühe anzubauen. Grund ist die zunehmende Frühjahrstrockenheit, gerade in Hanglagen.

Lesezeit: 3 Minuten

Angesichts des bislang recht trockenen Frühjahrs schlägt der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Hubertus Beringmeier, eine Lockerung des strikten Grünlandumbruchverbots vor.

Wie er bei einem Besuch des Hofes von Bernd Eichert in Wenden (Kreis Olpe) vergangenen Mittwoch sagte, sei dies eine Möglichkeit, um flexibler auf Trockenheit zu reagieren. "Das wäre ökologisch sowie ökonomisch sinnvoll", so Beringmeier.

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Das sieht auch Eichert so: „Das Umbruchverbot verbietet es grundsätzlich, Grünland in Ackerland umzuwandeln. Eine Lockerung dieser Regelung würde den Betrieben ermöglichen, durch den Anbau von Kleegras, Hafer und Leguminosen alternative Futtermittel für die Tiere bereit zu stellen, die einerseits trockenresistenter sind und andererseits eine vielfältige Fruchtfolge garantieren“, sagte er.

Das Austrocknen der oberen Bodenschichten trifft insbesondere die Pflanzen, deren Wurzeln nicht tief in den Boden wachsen – etwa Grünland, das in Südwestfalen überwiegend in den Hanglagen vorzufinden ist. Biobauer Eichert nutzt das Gras zur Fütterung seiner Mutterkühe, die sechs bis sieben Monate im Jahr auf der Weide gehalten werden.

„Normalerweise machen wir drei Grasschnitte pro Jahr. In den vergangenen zwei Dürrejahren waren die Auswirkungen der Trockenheit bereits deutlich spürbar, sie führten zu weniger Grasschnitten und in der Folge zu einer Verknappung bei unseren Futtermitteln. Generell stehen Biobetrieben geringere Nährstoffmengen für ihre Flächen zur Verfügung und ernten in der Folge weniger als konventionelle Betriebe. Hinzu kommt, dass der Zukauf für Öko-Futter ebenfalls teurer ist“, erläutert Bernd Eichert.

Die Hanglage im Ebbegebirge führt dazu, dass kräftige Regenschauer nicht tief in den Boden hinabsickern, sondern dass das Wasser vielmehr den Hang runter läuft: „Ein langsames regelmäßiges Einregnen wäre für unsere Flächen besser. Aktuell sind die kurzen Regengüsse nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wichtig ist für uns daher, über Alternativen nachzudenken, die langfristig eine optimale Bewirtschaftung der Felder auch in Trockenphasen gewährleisten“, sagt der Wendener Landwirt. Eine Option ist seiner Einschätzung nach die Flexibilisierung des Grünlandumbruchverbots.

Michael Richard, selbst Milchviehhalter aus Lennestadt-Petmecke und Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe, erklärt, dass die Trockenheit für die Betriebe mit Milchkühen, die im Kreis überwiegen, gravierende Auswirkungen hat. „In Zeiten des Klimawandels muss es möglich sein, die Bewirtschaftung unserer Felder durch Fruchtfolgen zu bereichern. Aus unserer Perspektive muss auch darüber diskutiert werden, die landwirtschaftliche Wiederbewirtschaftung bisheriger Forstflächen zu ermöglichen, die aufgrund von Kalamitäten wie dem Borkenkäfer und Stürmen langfristig wegfallen. Eine solche Umsetzung wäre ökonomisch und ökologisch sehr sinnvoll“, so Michael Richard.

Im Rahmen der Wasserkooperation könnten durch Förderungen (etwa von Technik, Lagerkapazitäten für Gülle und Festmist und Pflegekapazitäten für Grünland) zusätzliche Anreize geschaffen werden, die dem Schutz von Wasser und Boden zugutekommen. „Auch auf Landesebene sollten wir erörtern, welche Fördermöglichkeiten es gibt, die den Landwirtsfamilien bei extremer Trockenheit eine wichtige Hilfestellung sein können“, so WLV-Präsident Hubertus Beringmeier.

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