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topplus Landrat Kreis Görlitz

Mit Polen eine Strategie erarbeiten

Lesezeit: 3 Minuten

„Die betroffenen Landkreise vor Ort können das Virus der ASP nicht allein stoppen. Dazu brauchen wir dringend eine gemeinsame Strategie mit Polen“, ist Landrat Bernd Lange aus dem sächsischen Landkreis Görlitz überzeugt. Und hier sieht er vor allem das Bundeslandwirtschaftsministerium und die EU in der Pflicht. Deshalb hat er Mitte März Brandbriefe an Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschickt, in denen er genau das verlangt.


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Schon früh hatte der Landkreis gefordert, entlang von Oder und Neiße eine Weiße, wildschweinfreie Zone einzurichten. Als Ende 2019 klar wurde, dass der Bau eines festen Zaunes vor dem ersten Seuchenausbruch aus rechtlichen Gründen nicht möglich sein würde und auch Polen kein Interesse signalisierte, auf polnischem Hoheitsgebiet einen parallelen Grenzzaun zu errichten, drängte der Landkreis den Freistaat im Januar 2020, dort einen gut 100 km langen Elektro-Wildzaun aufzustellen. Zuvor hatte man im Kreis bereits mit einem intensiven ASP-Monitoring bei den Schwarzkitteln begonnen.


Dank dieses Monitorings konnte der erste ASP-Eintrag in Sachsen Ende Oktober 2020 bereits früh entdeckt werden. Seitdem versucht die Kreisverwaltung, die Seuche durch ein engmaschig gespanntes Netz in den Griff zu bekommen. Inzwischen wurden 110 km Festzaun und 105 km Elektrozaun gezogen. Um den Schwarzwildbestand in den eingezäunten Gebieten auszudünnen, werden die Jäger vor Ort intensiv eingebunden.


„Die Jäger fangen die Tiere in Fallen oder schießen sie im Rahmen einer Ansitz- bzw. Pirschjagd und melden den Standort der toten Wildschweine an uns. Das Bergen der Kadaver erfolgt bis dato grundsätzlich unter Beteiligung des Fachpersonals unseres Veterinäramtes mit entsprechender Schutzausrüstung“, erläutert Kreisveterinär Dr. Udo Mann die Sicherheitsmaßnahmen.


Mitte März machte der Erreger dann jedoch einen größeren Sprung nach Westen, sodass das Gefährdete Gebiet von 320 auf 989 km² mehr als verdreifacht werden musste. „Je größer die Restriktionsgebiete werden, desto schwieriger lässt sich der Erreger noch kontrollieren“, ist Lange überzeugt. Bund und EU dürften das ASP-Problem daher nicht allein auf den Schultern der jeweils betroffenen Landkreise abladen. „Schließlich ist es im Interesse von ganz Deutschland bzw. ganz Westeuropa, die ASP hier zum Stoppen zu bringen“, argumentiert Lange. Deshalb sei es jetzt höchste Zeit, dass sowohl Berlin als auch Brüssel koordinierend eingreifen und ein schlüssiges Gesamtkonzept entwickeln, in enger Absprache mit Polen.


Gelegentliche Telefonate oder Videokonferenzen im Rahmen der sogenannten Tiergesundheits-Troika reichen dafür nicht aus. „Dafür bedarf es einer regelmäßig tagenden Arbeitsgruppe, die die Bekämpfungsmaßnahmen länderübergreifend koordiniert“, ist Landrat Lange überzeugt.

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