Das Wachstum der Schweinefleischerzeugung in China wird 2013 voraussichtlich spürbar an Dynamik verlieren. Davon geht die US-Botschaft in Peking aus und verweist in einer aktuellen Marktanalyse auf den sinkenden Schweinebestand im „Reich der Mitte“. Im Januar 2012 wurden dort 477 Mio. Schweine gehalten; das waren 3,8 Mio. Tiere weniger als ein Jahr zuvor. Bis Anfang 2013 soll der Bestand um weitere 7 Mio. Schweine abnehmen. Für den Abbau der Schweineherden macht der US-Agrarattaché vor allem das ungünstige Verhältnis von Schweinepreisen zu Futterkosten verantwortlich. Als Überschwemmungen im Juli und August das Futter in China knapp und teuer machten, wurden Schweine und Zuchtsauen vermehrt zum Schlachter gegeben, um die wirtschaftlichen Verluste einzugrenzen. Die Angebotsschwemme drückte den Schweinepreis zusätzlich nach unten, im Juni 2012 erlösten die Erzeuger mit umgerechnet 1,73 €/kg Lebendgewicht rund 20 % weniger für ihre Tiere als im Vorjahresmonat.
Verbrauch schwächt sich ab
Auch für den chinesischen Verbrauch von Schweinefleisch im Jahr 2013 werden in der US-Analyse geringere Steigerungssraten erwartet. Denn das Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik wird wahrscheinlich nicht mehr an das hohe Niveau der Vorjahre heranreichen und die Konsumenten könnten verstärkt zum preiswerteren Geflügelfleisch greifen. Der Durchschnittschinese wird seinen Schweinefleischverzehr im Vergleich zu 2012 geschätzt nur um 700 g auf 39,4 kg steigern.
Importbedarf steigt dennoch weiter
Weil die Schweinefleischerzeugung in China 2013 nicht so schnell wachsen wird wie geplant, geht die US-Botschaft in ihrer Analyse von einem steigenden Importbedarf der Volksrepublik aus. Bereits im laufenden Jahr werden sich die Einfuhren gegenüber 2011 voraussichtlich um 5,5 % auf 800.000 t erhöhen, obwohl die Eigenerzeugung in China noch spürbar zunimmt. Für 2013 wird im US-Bericht deshalb ein weiterer Anstieg der chinesischen Schweinefleischimporte um 5 % auf 840.000 t erwartet, was ein neues Rekordniveau darstellen würde. (AgE)