Der Vorsitzende der ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands Heinrich Dierkes vermisst Vernunft in der Tierschutzdiskussion und kritisierte das Argumentieren über Emotionen. Landwirtschaft werde zur Scheinwelt, konstatierte er vergangene Woche beim Parlamentarischen Abend der ISN in Berlin. Ausgeblendet würden in romantisierenden Darstellungen der bäuerlichen Landwirtschaft einstige Probleme wie Parasiten, Verwurmung, Räude und Läuse ebenso wie Krankheiten, beispielsweise Rotlauf oder Strahlenpilz. Zugleich sieht der ISN-Vorsitzende Anlass zur Selbstkritik. So hätte man nach seiner Einschätzung früher und deutlicher auf die Strukturveränderungen in der Tierhaltung hinweisen sollen. Kritik übte Dierkes an Forderungen zum Tierschutz wie den Verzicht auf das Abschleifen der Zähne. Er warnte davor, dass dann „immer mehr Sauen auf dem Gesäuge liegenbleiben und die Ferkel verdursten“. Nicht zuletzt stellt sich für ihn angesichts der Tierschutzforderungen auch die Kostenfrage. (AgE)
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