Die Zukunft des Tierschutzes ist eines der Themen, die im Zentrum des Agrarrats standen, der gestern in Brüssel tagte. Die spanische Landwirtschaftsministerin Elena Espinosa, die als Vertreterin der Ratspräsidentschaft den Vorsitz führte, brachte zunächst die Möglichkeit einer freiwilligen Tierschutzkennzeichnung für Lebensmittel sowie die Einrichtung von europäischen Tierschutzreferenzzentren auf den Tisch. Nach Angaben von AGE waren diese Ideen, für die es noch keinen konkreten Regelungsvorschlag gibt, den Ministern von der EU-Kommission im Dezember präsentiert worden.
Neuen Kennzeichen für den Tierschutz stehen die meisten EU-Agrarminister skeptisch gegenüber. Ob sich dadurch bessere Lebensmittelpreise durchsetzen ließen, bezweifelten nach Angaben der Agrarzeitung verschiedene EU-Agrarminister. Durch eine freiwillige Kenzeichnung von Maßnahmen für den Tierschutz, die über den gesetzlichen Standard hinausgehen, dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die normalen Methoden unzureichend seien, warf die belgische Landwirtschaftsministerin Sabine Laruelle ein. Neue Kennzeichen dürften bekannten Biosiegeln keine Konkurrenz machen, wand der österreichische Agrarminister Nikolaus Berlakovich ein. Einig waren sich die Minister, dass die Forschung über die Indikatoren für das Wohlbefinden von Tieren ausgebaut werden müsse.