„Industrielle Tierhaltung“ und „Massentierhaltung“ sind Schlagworte, die die Landwirtschaft diskreditieren sollen und mit der landwirtschaftlichen Wirklichkeit nichts zu tun haben. „Jeder neue Stall ist gelebter Tierschutzund dient dem Tierwohl“, erklärte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau Leo Blum kürzlich in einer Pressekonferenz. Moderne Abferkelbuchten oder auch Melkkarusselle eröffnen den Tieren Freiräume und genügend Platz, um ihren Bedürfnissen entgegenzukommen.
Blum begrüßte die geplante Fortführung des Agrarinvestitionsförderprogrammes und forderte die rheinland-pfälzische Landesregierung auf, diese praxisgerecht und zukunftsorientiert umzusetzen. Mehr als bisher wird die Förderung an bauliche, tiergerechte Anforderungen gebunden. Er kritisiert allerdings die „Vermenschlichung angeblicher Tierbedürfnisse“: „Rinder frieren nun einmal nicht bei minus 15°C und Schweine haben andere Beschäftigungsbedürfnisse als Menschen. Wer über das Ziel des Tierwohls hinausschießt, schadet den Tieren sogar. Artgerecht gehaltene Hunde brauchen im Winter keine Kleidung, ebenso wenig benötigen Rinder im Winter luftdicht abgeschlossene Stallräume.
Vertrauen in die Landwirte und ihre Technik
Das Tierwohl liege den landwirtschaftlichen Familienbetrieben ebenso am Herzen wie der Naturschutz. Die heutigen Betriebsleiter seien gut ausgebildete Fachleute. Sie seien Meister, Techniker und Gesellen, die ihren Beruf lieben. Neben dem Vertrauen in ihre Fähigkeiten, sollte auch das Vertrauen in die technischen Entwicklungen Eingang in die Köpfe der breiten Bevölkerung finden. Kaum jemand sorge sich um brechende Achsen oder platzende Reifen bei 160 km/h auf der Autobahn. Das Fliegen mit modernster Technik sei Standard geworden. Dies gelte auch für die Technik in der Landwirtschaft! Auch hier sollte das Vertrauen in die Bautechnik und das Ingenieurwesen endlich Früchte tragen.