Der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren kann nun erstmals nicht nur über Fisch gedeckt werden: Die Edeka-Gruppe vertreibt seit Mitte April Wurst, der Omega-3-Fettsäuren zugegeben wurde. Das hat das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV), das die Methode zur Einbringung der Fettsäuren in die Wurst entwickelt hat, vergangene Woche mitgeteilt.
Omega-3-Fettsäuren müssen über Nahrung aufgenommen werden
Omega-3-Fettsäuren spielten im menschlichen Körper eine entscheidende Rolle, wenn Herz- und Nervenzellen erneuert würden. Der Mensch könne die Fettsäuren aber nicht selbst produzieren, sondern müsse sie über die Nahrung aufnehmen. Die wichtigste Quelle sei fettreicher Meeresfisch. Dieser werde in Deutschland allerdings nur wenig verzehrt. Das Problem, dass Omega-3-Fettsäuren bei Kontakt mit Sauerstoff oxidieren und dadurch sowohl Qualitätseinbußen erleiden als auch einen fischigen Geruch annehmen, haben die Forscher durch ein spezielles Emulsionssystem gelöst. Dieses inzwischen patentierte Verfahren verhindere die Reaktion der Fettsäuren mit Sauerstoff.
Neun Wurstsorten bei Edeka
Die ersten mit Hilfe der neuen Technologie für den Markt hergestellten Produkte seien insgesamt neun Wurstsorten, die Edeka in seinen Fleischwerken produziere und in seinem Eigenmarken-Sortiment anbiete. Die Wurst-Varianten enthielten besonders hohe Anteile an den Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaenäure (EPA). Ihr Gesamtfettgehalt liege jedoch deutlich unter dem vergleichbarer, herkömmlicher Produkte. (AgE)