Die von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen osteuropäischen Länder erheben Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der ASP. In Russlandsoll nach einem Beschluss des Regierungsausschusses für die Agrar- und Ernährungswirtschaft von Ende Juli noch im August ein zentraler Stab zur ASP-Bekämpfung ins Leben gerufen werden. Wie der Moskauer Regierungspressedienst mitteilte, soll das Gremium vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Arkadij Dorkowitsch geleitet werden, der gleichzeitig Vorsitzender des Agrarausschusses ist.
Für eine der effizientesten Maßnahmen im Kampf gegen die ASP hält Rosselkhoznadzor die Verringerung der Wildschweinebestände. Wäre man 2007 in der damals noch relativ kleinen Seuchenregion Nordkaukasus so verfahren, dann hätte deren Verbreitung nach Ansicht der Behörde wahrscheinlich schon damals gestoppt werden können. Der Veterinärdienst kritisierte allerdings scharf das russische Umweltministerium, das sich dieser Strategie widersetze und als Alternative nur ein Verbot für die interregionalen Transporte von Hausschweinen und Schweineerzeugnissen vorschlage.
Fahrlässige verursachte Seuchenverbreitung wird mit Freiheitsstrafen geahndet
Unterdessen hat Weißrussland seine Sicherheitsvorkehrungen als Reaktion auf zwei in den zurückliegenden Wochen registrierte ASP-Ausbrüche verschärft: Unter anderem verbot der nationale Veterinärdienst den Beschäftigten in den Schweinemastanlagen die private Haltung dieser Tiere. Gleichzeitig wurde die Schweinehaltung selbstständigen Landwirten und der Bevölkerung im Umkreis von 5 km um derartige Produktionsstätten untersagt. Die weißrussische Behörde betonte, dass die fahrlässig verursachte Verbreitung von Tierseuchen mit Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahrengeahndet werden könne. In der Ukraine wurde bislang nur ein ASP-Ausbruch registriert, und zwar im vergangenen Sommer. Dort probten die Leiter der regionalen Veterinärdienste Anfang August nahe Kiew den Ernstfall. (AgE)