Die Staatsanwaltschaft Bochum will nun offenbar doch Anklage gegen den Fleischfabrikanten Clemens Tönnies erheben. Zwar seien die seit drei Jahren andauernden Ermittlungen wegen zahlreicher Vorwürfe wie Schwarzarbeit, Verkauf von Gammelfleisch und gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs inzwischen abgeschlossen. Und die Staatsanwaltschaft habe die Vorwürfe in 23 von 24 Punkten fallengelassen, heißt es in einer Erklärungen der Firmenzentrale in Rheda-Wiedenbrück. Es bleibe jedoch der Vorwurf, bei der Zusammensetzung von gemischtem Hackfleisch "getrickst" zu haben. Teure Rindfleischanteile sollen durch erhöhte Anteile von billigerem Schweinefleisch ersetzt worden sein. In der heutigen Ausgabe des Westfalenblattes bezeichnete Tönnies-Geschäftsführer Josef Tillmann diese Vorwürfe jedoch als Blödsinn. Denn die Preise für Rind- und Schweinefleisch, die Hauptbestandteile des gemischten Hackfleisches, seien im betreffenden Zeitraum identisch gewesen. Somit habe das bemängelte Mischverhältnis überhaupt keinen Einfluss auf den Preis gehabt.
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