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ZMP-Schweinepreisvergleich online geschaltet

Der gemeinsam vom Deutschen Bauernverband (DBV) und der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) betriebene Schweinepreisvergleich soll zum Nutzen der Landwirte auf eine breitere Teilnehmerbasis gestellt werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Der gemeinsam vom Deutschen Bauernverband (DBV) und der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) betriebene Schweinepreisvergleich soll zum Nutzen der Landwirte auf eine breitere Teilnehmerbasis gestellt werden. Dazu wurde der Preisspiegel jetzt online geschaltet, so dass die beteiligten Schweineproduzenten selbst ihre Abrechnungsdaten in das System eingeben und direkt eine Auswertung ihrer betrieblichen Daten erhalten können. An ihrem Stand auf der EuroTier 2008 in Hannover bietet die ZMP Mästern die Möglichkeit, sich umfassend über den Schlachtabrechnungsvergleich zu informieren und das neue Online-Tool zu testen. Wie Jan Liesche und Reinhard Schoch von der ZMP in einem Hintergrundgespräch mit dem Presse- und Informationsdienst AGRA-EUROPE vergangene Woche in Bonn erläuterten, ergeben sich für den Mäster, der seine Schlachtabrechnungsdaten in den Preisvergleich einspeist, klare Vorteile. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sei die Überprüfung des betrieblichen Managements. Die individuelle Auswertung mit Daten unter anderem über die Sortierdifferenz der vermarkteten Partien würden den Landwirten wertvolle Informationen darüber an die Hand geben, wie er bei der nächsten Lieferung seine Tiere besser einteilen könne, erklärte Liesche. Auch die Betrachtung der Vorkosten und des mittleren Schlachtgewichtes der vermarkteten Tiere würden dem Nutzer Indizien für eine zukünftig höhere Wertschöpfung seiner Arbeit bieten. Der Schweinepreisvergleich hat nach Angaben von Liesche aktuell eine Basis von mehr als 500 Landwirten, die der ZMP und dem Bauernverband ihre Daten zur Verfügung stellen. Angestrebt werde eine "gut dreistellige Zahl" bei den täglichen Abrechnungen. Zurzeit basiert der Preisvergleich auf der Vermarktung von insgesamt rund 500.000 Schweinen im Jahr. Vergleichswerte für die Regionen werden veröffentlicht Die aktuelle Teilnehmerbasis reicht nach Darstellung von Liesche für eine Beurteilung durch die Landwirte aus, ob deren individuelle Vermarktung gemessen an der jeweiligen allgemeinen Marktlage zu einem "guten" oder "schlechten" Preis erfolgte. In direkten Anschreiben hat die ZMP alle rund 900 Melder, die sich seit 2006 an dem Preisvergleich beteiligten, über das jetzt eingerichtete Online-Tool informiert. Das Problem der Landwirte bei der Vermarktung ihrer Schweine seien die sehr heterogenen Preismasken der verschiedenen Schlachtunternehmen, die eine Vergleichbarkeit der erzielten Erlöse extrem erschwerten, stellte Liesche fest. Er wie auch Schoch betonten, mit dem Schweinepreisvergleich wolle die ZMP die Transparenz im Markt erhöhen. Deshalb veröffentlicht die Preis- und Marktberichtsstelle im Unterschied zur Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), die die Resultate ihres Schweinepreisvergleichs ausschließlich den Nutzern im geschlossenen System zur Verfügung stellt, die Ergebnisse ihres Schlachtabrechnungsvergleiches. Publik gemacht werden Liesche zufolge allerdings "nur" die aus den Schlachtabrechungsdaten ermittelten aggregierten Vergleichswerte für die Regionen Nordwest, Süd und Ost. Dies geschieht zwei- bis dreimal im Jahr über die landwirtschaftliche Fachpresse. Aha-Effekt bei den Landwirten gewünscht Der Schlachtabrechnungsvergleich von Bauernverband und ZMP, der von insgesamt fast vier Vollarbeitskräften betreut und gepflegt wird und dem Mäster einen objektiven Maßstab zur Beurteilung der eigenen Vermarktung darstellt, hat laut Liesche auch zum Ziel, bei den Landwirten einen Aha-Effekt zu erzielen. Nicht jeder verstehe die Abrechnungsmodalitäten der Schlachtunternehmen. Bereits jetzt sei als Folge des angebotenen Schweinepreisvergleichs eine gewisse Sensibilität unter den Marktteilnehmern festzustellen. Es gehe darum, die Landwirte von der reinen Ablieferungsmentalität wegzubringen. Auch die Verarbeiter schielten auf den Schweinepreisvergleich, so Liesche. Während es sich bei den bisherigen Meldern ausschließlich um konventionelle Mäster handelt, haben jetzt die Produzenten von Bioschweinen ebenfalls Interesse an einem Preisvergleich angemeldet. So ist erst kürzlich das Aktionsbündnis der Bio-Schweinehalter Deutschland (ABD) an die ZMP herangetreten. Man habe sich darauf verständigt, die Rahmenbedingungen für eine Ausdehnung der verarbeiteten Daten für Mäster von Öko- und Bioschweinen, die derzeit nur sehr vereinzelt vorliegen würden, zu prüfen, berichtete Liesche. Dabei stehe die ZMP vor der Herausforderung, unterschiedliche genetische Herkünfte der Tiere, aber auch die unterschiedlichen Vermarktungswege in das bestehende beziehungsweise weiter auszubauende Datenbankmodell einzubauen. Die ABD, der etwa die Hälfte aller Bioschweinehalter in Deutschland angehörten, wolle ihre Mitglieder verpflichten, ihre Vermarktungsdaten der ZMP mitzuteilen, um so einen aussagekräftigen Preisvergleich zu erhalten.

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