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topplus Reportage

100 € mehr pro Kuh

Lesezeit: 3 Minuten

Marc Berger schwört auf Zuckerrüben, weil er die Inhaltsstoffe in der Milch damit pushen kann und weniger Eiweißfutter braucht.


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Gut 25 Jahre lang gab es auf dem Betrieb von Marc Berger aus Bad Liebenzell (Lkr. Calw) keine Rüben mehr. Heute baut der junge Milchviehhalter und Biogasbetreiber mit Begeisterung wieder Zuckerrüben an. „Die Zuckerrübe im Trog erhöht die Futteraufnahme meiner Herde und führt zu höheren Fett- und Eiweißgehalten in der Milch. Und in die Biogasanlage wirkt sie bei schwer vergärbaren Substanzen, wie z.B. bei viel Gras, als Anheizer. Durch den Zucker kommt auch da mehr Gas raus und die Rührfähigkeit wird besser. “


Frisch und siliert verfüttern


Seinen rund 70 Kühen verfüttert Berger die Zuckerrüben on top zur bestehenden Ration aus Gras- und Maissilage das ganze Jahr in einer Mischsilage mit Mais. Der Anteil der Schnitzel darin beträgt derzeit ca. 20 %. Die übrigen Rüben landen abhängig von ihrer Haltbarkeit bis ca. März/April als frische Schnitzel in der Teil-TMR. Beides macht von den knapp 55 kg Frischmasse in der Ration jeweils 5,5 kg aus. „Wenn ich die Rüben frisch vorlege, gibt es einen richtigen Run auf den Futtertisch.“ Die Futteraufnahme steige durch die Rüben um ca. 2 kg TM, schätzt Berger. Mehr dürfe es allerdings nicht sein, um kein Grundfutter zu verdrängen.


höherer Deckungsbeitrag


Als die Rüben bedingt durch die Trockenheit von April bis September 2019 komplett in der Ration fehlten, sanken die Inhaltsstoffe in der Milch deutlich. „Der Fettgehalt ging von 4,37 auf 4,14 % zurück, der Eiweißgehalt von 3,65 auf 3,30 %.“ Der Landwirt hat für sich durchgerechnet: „Die höhere Fett- und Eiweißbezahlung sowie die Einsparung von 0,5 kg Eiweißfutter pro Tier und Tag durch die Rübenfütterung bringen mir 100€ beim Deckungsbeitrag.“


Berger baut selbst pro Jahr auf ca. 5 bis 6 ha Rüben an und kooperiert beim Anbau mit einem Nachbarbetrieb. Weil sie höhere Erträge (60 bis 86 t Frischmasse/ha) bringen und durch geringere Wassergehalte zu weniger Sickersaft führten, setzt er auf die Feetbeet-Sorten Feliciana und Charleena von KWS. Bis 2018 hat er die Rübenmiete direkt nach dem Roden auf dem Hof angelegt. Seit 2019 setzt er auf den Einsatz einer Lademaus, sodass sie frei von Rübenblatt sind und weniger Erde anhaftet. „Der Unterschied für die Handhabung ist wie Tag und Nacht.“


Die nötige Logistik für die Mischsilage sei allerdings eine Herausforderung. Zum Maishäckseln muss die Lademaus anrücken und ein zusätzlicher Mann sei für die Einschichtung der Rübenschnitzel nötig. Der Teleskoplader dient dann zusätzlich zum Walzen. „Um bei der Einsilierung eine gewisse Schlagkraft zu erhalten, müssen wir bei der Größe der Schnitzel oft einen Kompromiss eingehen. Dass die Tiere sie deshalb am Futtertisch selektieren, lässt sich nicht ganz vermeiden“, so Berger.


Von der Mais-Rüben-Mischsilage ist er inzwischen restlos überzeugt. Er überlegt, den Rübenanteil in diesem Jahr auf 30% zu erhöhen. „Das Problem mit dem Sickersaft muss ich allerdings im Auge behalten.“-sl-

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