Die Antersdorfer Mühle aus Simbach vermarktet den Rottaler Ur-Mais von Hans Lachner als Mehl und Grieß und wirbt mit dem Erhalt genetischer Ressourcen.
Mit dem Anbau des „Rottaler Ur-Mais“ zum Erhalt genetischer Ressourcen beitragen? Da musste Biobauer Hans Lachner aus Gangkofen nicht lange überlegen. Und auch Johann Priemeier von der Antersdorfer-Mühle in Simbach am Inn war schnell gewonnen für die Idee von Barbara Eder. So baut Lachner mittlerweile auf rund 3,5 ha die alte regionaltypische Maissorte an, die von der Biomühle im Rahmen ihres regionalen Ursprungssortiments als „Rottaler Ur-Maisgrieß“ und „Rottaler Ur-Maismehl“ bundesweit im Biofachhandel vermarktet wird.
Eigene Vermehrung
Das Startsaatgut bekam der Landwirt, der 42 Zuchtsauen hält und 50 ha bewirtschaftet, von der LfL. Barbara Eder hat ihm auch gezeigt, wie er den UrMais selbst vermehren kann. „Die Saatgutgewinnung ist aufwendig, weil z.B. die Auslese sehr genau und von Hand ablaufen muss.“ Aber dieser Aufwand lohne sich, sagt Hans Lachner. „Mein erster Bestand ist komplett ins Lager gegangen. Heute sehe ich durch die gezielte Selektion bei der Standfestigkeit der Sorte schon deutliche Fortschritte.“ In normalen Jahren holt er bereits 44 dt/ha von der Fläche, zu Beginn waren es nur zwischen 33 und 34 dt. Der Ackerbauer hat sich daran gewöhnt, dass er den Ur-Mais früher ernten und deshalb noch trocknen muss. Seine Kolben sind heller, kleiner und haben zwölf statt 16 bis 18 Kornreihen. Der Stickstoffbedarf wird über Festmist gedeckt. Als Vorfrüchte dienen Kleegras und Hafer. Die Sortenreinheit zu bewahren, ist im maisstarken Rottal ein Kunststück: „Den nötigen Abstand zu anderen Kulturen halten wir ein, indem wir mehrere kleine Schläge anlegen und außenrum andere Kulturen einsäen.“
Festpreis-Vertrag
Mit der Antersdorfer Mühle hat Hans Lachner einen Vertrag mit Festpreis vereinbart, der deutlich über dem Preis für normalen Ökomais liegt. Jährlich setzt sie von den Urmaisprodukten ca. 10 t ab. „Die Kunden schätzen den Geschmack und das andere Kochverhalten“, sagt Mühlenchef Johann Priemeier. Bei der Verarbeitung der Körner gebe es keine Unterschiede. Aktuell decke die Rohware von Hans Lachner den Bedarf. Über die Zukunft der alten Sorten entscheidet letztlich der Verbraucher. Hans Lachner: „Wenn kein Absatz mehr da ist, suchen wir uns Alternativen.“
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Die Antersdorfer Mühle aus Simbach vermarktet den Rottaler Ur-Mais von Hans Lachner als Mehl und Grieß und wirbt mit dem Erhalt genetischer Ressourcen.
Mit dem Anbau des „Rottaler Ur-Mais“ zum Erhalt genetischer Ressourcen beitragen? Da musste Biobauer Hans Lachner aus Gangkofen nicht lange überlegen. Und auch Johann Priemeier von der Antersdorfer-Mühle in Simbach am Inn war schnell gewonnen für die Idee von Barbara Eder. So baut Lachner mittlerweile auf rund 3,5 ha die alte regionaltypische Maissorte an, die von der Biomühle im Rahmen ihres regionalen Ursprungssortiments als „Rottaler Ur-Maisgrieß“ und „Rottaler Ur-Maismehl“ bundesweit im Biofachhandel vermarktet wird.
Eigene Vermehrung
Das Startsaatgut bekam der Landwirt, der 42 Zuchtsauen hält und 50 ha bewirtschaftet, von der LfL. Barbara Eder hat ihm auch gezeigt, wie er den UrMais selbst vermehren kann. „Die Saatgutgewinnung ist aufwendig, weil z.B. die Auslese sehr genau und von Hand ablaufen muss.“ Aber dieser Aufwand lohne sich, sagt Hans Lachner. „Mein erster Bestand ist komplett ins Lager gegangen. Heute sehe ich durch die gezielte Selektion bei der Standfestigkeit der Sorte schon deutliche Fortschritte.“ In normalen Jahren holt er bereits 44 dt/ha von der Fläche, zu Beginn waren es nur zwischen 33 und 34 dt. Der Ackerbauer hat sich daran gewöhnt, dass er den Ur-Mais früher ernten und deshalb noch trocknen muss. Seine Kolben sind heller, kleiner und haben zwölf statt 16 bis 18 Kornreihen. Der Stickstoffbedarf wird über Festmist gedeckt. Als Vorfrüchte dienen Kleegras und Hafer. Die Sortenreinheit zu bewahren, ist im maisstarken Rottal ein Kunststück: „Den nötigen Abstand zu anderen Kulturen halten wir ein, indem wir mehrere kleine Schläge anlegen und außenrum andere Kulturen einsäen.“
Festpreis-Vertrag
Mit der Antersdorfer Mühle hat Hans Lachner einen Vertrag mit Festpreis vereinbart, der deutlich über dem Preis für normalen Ökomais liegt. Jährlich setzt sie von den Urmaisprodukten ca. 10 t ab. „Die Kunden schätzen den Geschmack und das andere Kochverhalten“, sagt Mühlenchef Johann Priemeier. Bei der Verarbeitung der Körner gebe es keine Unterschiede. Aktuell decke die Rohware von Hans Lachner den Bedarf. Über die Zukunft der alten Sorten entscheidet letztlich der Verbraucher. Hans Lachner: „Wenn kein Absatz mehr da ist, suchen wir uns Alternativen.“