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topplus Reportage

Mühselige Handarbeit ade

Lesezeit: 3 Minuten

Jedes Jahr verlegt Familie Scheidegger in den Saatkartoffeln Vlies. Das befestigt sie mit Erde – von Hand eine anstrengende Arbeit. Deshalb baute Sohn Martin kurzerhand eine passende Maschine.


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Martin Scheidegger aus Schüpbach in der Schweiz ist leidenschaftlicher Tüftler. Er ist gelernter Mechaniker und hat nach der Lehre an der Höheren Fachschule den Techniker in Maschinenbau absolviert. Ideale Voraussetzungen, um eine komplett neue Maschine zu konstruieren. Auf dem heimischen Betrieb pflanzt Familie Scheidegger Kartoffeln an.


Jedes Jahr müssen mehrere 100 m mit Vlies eingedeckt und befestigt werden. „Mit der Schaufel eine mühselige Arbeit“, sagt Martin. Von Hand braucht ein Landwirt für die Arbeit zirka sechs Stunden. Mit der von Martin konstruierten Maschine ist die Arbeit in einer halben Stunde erledigt. Auf dem Markt konnte Martin aber kein passendes Gerät finden. Deshalb startete der Techniker sein CAD-Programm und entwarf eine entsprechende Maschine.


Kaum Neuteile verbaut


Das Chassis konstruierte er aus unterschiedlichen Teilen, die er auf dem Betrieb fand. Die U-Profile sind von einem alten Ladewagen. Den Hydromotor entnahm er einem Querband. Außerdem nutzte er für die neue Maschine ein Förderband eines Kartoffelvollernters, das in den Nebenbunker führte. Den Rest schweißte Scheidegger selbst zusammen. Ein Dreivierteljahr saß er an der Fertigstellung.


Inzwischen ist die Maschine fast vier Jahre im Einsatz. „Kleinigkeiten musste ich zu Beginn anpassen“, sagt der Tüftler. „Aber eigentlich funktionierte die Maschine von Anfang an gut.“ Änderungen musste er vor allem im Bereich des Einzugs vornehmen. Die optimale Stellung der Schar einzustellen, damit die Erde schön aufgenommen wird, war nicht ganz einfach.


Vermieten als Option


Der Einzug ist von einem Kartoffelvollernter abgeschaut. Die Walze sorgt für zusätzlichen Bodendruck, damit die Erde schön über die Schar aufs Band kommt. Mit dem Querband wird sie dann aufs Netz befördert. Mit dem Zylinder eines alten Oberlenkers kann der Anwender während der Fahrt Anpassungen vornehmen.


Das Anbaugerät ist jedes Jahr nur für wenige Stunden im Einsatz. Scheidegger hat aber die Hoffnung, dass künftig auch andere Landwirte die Maschine ausleihen oder er sie auf anderen Betrieben einsetzen kann. „Dann wäre sie etwas besser ausgelastet“, so der Tüftler. „Sie lässt sich einfach bedienen: anhängen, einstellen und losfahren.“


Obwohl der Tüftler das meiste Material bereits hatte, beliefen sich die Kosten für die Konstruktion auf mehrere Tausend Euro. „Hätten wir es aber anfertigen lassen, hätte es bestimmt vier bis fünf Mal so viel gekostet“, ist der Tüftler überzeugt.Nadine Maier

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