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Vermarkten wird noch wichtiger

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landwirte durchleben in diesem Jahr ein Wechselbad der Gefühle. Zu Beginn der Corona-Pandemie bescherte sie ihnen eine neues Gefühl der Wertschätzung. Denn plötzlich war die Versorgungssicherheit der Bevölkerung wieder ein Thema. Quer durch die Gesellschaft freute man sich über die hochwertigen, regional erzeugten Lebensmittel, die die deutsche Landwirtschaft tagtäglich in die Regale bringt. Je länger die Pandemie aber dauert, desto weniger spielt das eine Rolle. Vielmehr bürdete die Politik in dieser Zeit den Landwirten noch weitere Auflagen auf.


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Kein Wunder, dass die Stimmung bei vielen Landwirten mehr als gedrückt ist. Bleibt die Frage, welche Perspektiven die heimische Landwirtschaft hat. Nach Meinung von Vertretern der Landtechnikhersteller (siehe S. 52) hat die Außenwirtschaft – also vornehmlich der Ackerbau – weiterhin gute Chancen bei uns. Konzepte wie die regenerative Landwirtschaft beziehungsweise die Hybridlandschaft als Mittelweg zwischen konventionellem und Ökolandbau weisen hier den Weg in die Zukunft.


Durchwachsener beurteilen die Branchenvertreter die Perspektiven für die Tierhaltung (siehe S. 64). Hier wird ein anhaltender Investitionsstau attestiert, weil es an Planungssicherheit fehlt. Ein motivierter Landwirt, der für einen Stallneubau Geld in die Hand nehmen will, sehe sich einem kritischen gesellschaftlichen Diskurs, kaum verlässlichen politischen Rahmenbedingungen und einem konstanten Kostendruck gegenüber. Immer öfter falle die Entscheidung deshalb gegen das Investieren aus. In der Konsequenz bedeutet das mittelfristig den Ausstieg aus der Tierhaltung. Vertreter von Schlachtvieherzeugergemeinschaften schließen heute nicht aus, dass die Erzeugung von Schlachttieren in Süddeutschland in den nächsten fünf Jahren um 25 % einbrechen könnte.


Wer sich für das „Weitermachen“ entscheidet, der muss einfallsreich sein. Das frühere „Wachsen oder Weichen“ ist mittlerweile zum „Wertschöpfen oder Weichen“ geworden: Es reicht nicht mehr aus, „nur“ einen größeren Stall zu bauen, mehr Fläche zu pachten und darauf zu vertrauen, dass es für das Mehr an Milch, Fleisch, Getreide oder Mais schon einen Abnehmer geben wird, der den passenden Preis zahlt. Diese Sicherheit ist dahin.


Noch wichtiger als bisher wird es sein, seine Erzeugung an den künftigen Vermarktungsperspektiven auszurichten und sich noch intensiver um die Vermarktung zu kümmern. Sei es, dass er oder sie an Vermarkter oder Verarbeiter (z.B. eine Molkerei) liefert, die durch nachhaltige und regionale Konzepte dauerhaft eine höhere Wertschöpfung erzielen. Oder sei es, dass er oder sie selbst direkt an Endkunden vermarktet.


Klar ist auch, dass die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten immer vielfältiger und differenzierter wird. Es gibt schon jetzt nicht nur konventionell und bio, sondern sehr viele Stufen dazwischen. Das gilt gleichermaßen für den Pflanzenbau wie für die Tierhaltung. Jeder Landwirt sollte ohne ideologische Scheuklappen die Variante wählen, die für seinen Betrieb die wirtschaftlich nachhaltigste ist.

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