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Berufsschüler aus Bayern begeistert von Praktikum in Frankreich

Im Rahmen eines neuen Projektes der Berufsschule III Kempten haben dreißig landwirtschaftliche Berufsschüler, hauptsächlich aus der Abschlussklasse, ein Praktikum auf Bauernhöfen in Frankreich absolviert. Sie waren sehr begeistert, hier der Bericht von ihrem Lehrer.

Lesezeit: 4 Minuten

Lehrer Karl Liebherr von der Berufsschule III Kempten berichtet, dass dreißig Berufsschüler jetzt ein Praktikum auf Höfen in Frankreich absolvieren.

Die ausgewählte Schule in Frankreich liegt in der Mayenne, einem hügeligen und landwirtschaftlich geprägten Gebiet nahe der Bretagne. Es befinden sich dort Milchviehbetriebe, die innovativ und umweltfreundlich produzieren, zum Teil in der Betriebsgröße der Höfe unserer Schüler.

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Die Schule MFR de l´Hippodrome in Craon bildet Pferde- und Landwirte aus. Somit partizipieren die jungen deutschen Auszubildenden von den pädagogischen und fachlichen Erfahrungen vor Ort in der Ausbildung zum Landwirt. Die Schule hat die gleichen Zielsetzungen wie die Berufsschule III in Kempten und organisiert als Partner die Praktikumsbetriebe. Im Gegenzug plant die Kemptener Berufsschule III für die französischen Schüler deren, bereits seit mehreren Jahren zwei wöchigen Aufenthalt im Oberallgäu. Das ist eine echte win - win - Situation.

Erfahrungen

Alle Schüler wurden laut Liebherr sehr freundlich bei den Bauernfamilien aufgenommen und sogleich in das Familienleben integriert. Sprachprobleme wurden sehr schnell überwunden, es wurde mit „Händen und Füßen“, mit Handy und Lexikon kommuniziert.

Da auch Minderjährige an dem Projekt teilnahmen und darüber hinaus ein langfristiger Kontakt der Kemptener Schule mit den Landwirten der Mayenne entstehen sollte, war es notwendig, vier Begleitpersonen abzustellen. Nur so war es möglich, mit allen Betrieben, die im Umkreis von ca. 50 km um Craon verteilt waren, Kontakt aufzunehmen, erklärt der Lehrer weiter. Jedes Zweierteam habe sich so die Zeit nehmen können, um intensiv mit dem Praktikant und dem Betriebsleiter zu sprechen.

Da auf keinem Betrieb Probleme mit den Praktikanten auftraten, wurden überwiegend fachliche Gespräche geführt über die Größe des Betriebes, der Organisationsform, der Ausstattung mit Maschinen, Gebäuden und Arbeitskräften, die Milchleistung, der Fütterung, der Milchpreishöhe, der Kosten der Produktion, der Agrarpolitik usw.

Alle Schüler kamen mit positiven Erfahrungen zurück

Die Schüler berichteten anschließend, sie seien selbständiger geworden, könnten besser mit Menschen aus anderen Kulturen zusammenarbeiten, interessierten sich zukünftig mehr für europäische Politik und seien jetzt in der Lage, größere Verantwortung zu übernehmen, heißt es.

Besonders aufgefallen ist den jungen Landwirten:

  • dass in Frankreich Milch günstiger als in Deutschland produziert werden kann
  • dass es eine Molkereiquote gibt bei der Lactalis group
  • dass der Maschineneinsatz sehr häufig überbetrieblich erfolgt oder Maschinengemeinschaften existieren
  • dass die Gebäude einfacher als in Deutschland (Bayern) gestaltet sind
  • dass viele Betriebe sogenannte GAEC´s sind (Betriebsgemeinschaften)
  • dass Betriebe nicht wie bei uns in Deutschland vererbt werden, sondern vom Betriebsübernehmer abgekauft werden müssen
  • dass es Standard auf vielen Betrieben ist, mehrere Wochen in Urlaub zu gehen

Dazu Lehrer Liebherr: "Bei allen Landwirten vor Ort war es die erste Erfahrung mit deutschen Praktikanten und sie waren voll des Lobes über die so gut ausgebildeten, umsichtigen, sich für alle Arbeiten interessierenden und neugierigen Deutschen. Sie waren hervorragende Botschafter für Deutschland und alle französischen Bauern bekundeten ihre Absicht, im nächsten Jahr wieder einen deutschen Schüler bei sich aufzunehmen. Es wurden viele neue Freundschaften geschlossen, die Email-Adressen und die Telefonnummern ausgetauscht und dem einen oder anderen fiel der Abschied sogar schwer. Zwei Landwirtsehepaare aus Craon werden im Herbst zu einem Kurzurlaub nach Kempten kommen und die Betriebe ihrer Praktikanten besuchen."

Abgeschlossen wird diese Aktion mit der Übergabe eines Mobilitätszertifikates (Europass Mobilität). Das ist der Nachweis für die Teilnahme mit der Auflistung der erreichten Lernergebnisse.

Erasmus plus ist ein Programm für Bildung, Jugend und Sport innerhalb der Europäischen Union. Dieses Programm verfügt über ein Budget von ca. 3 Mrd. € pro Jahr mit dem Ziel, die beruflichen Kompetenzen junger SchülerInnen und Auszubildenden zu verbessern. Internationale Berufserfahrungen sind immer häufiger Teil des beruflichen Anforderungsprofils. Somit stellen Auslandsaufenthalte in der beruflichen Aus- und Weiterbildung eine hervorragende Möglichkeit dar, internationale Berufskompetenzen zu erwerben. Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Programm Erasmus plus für die berufliche Bildung erhalten Fördermittel für die Dauer eines Auslandsaufenthaltes von mindestens zwei Wochen bzw. längstens für ein Jahr.

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