Nachhaltigkeit
Schwarzwaldmilch: Glyphosatverbot ab 1. Juli
Die Molkerei Schwarzwaldmilch will künftig stärker auf Nachhaltigkeit setzen. Ab sofort gilt unter anderem ein Glyphosatverbot und ein Bezugsverbot von Eiweißfutter außerhalb Europas.
Die Schwarzwaldmilch-Gruppe hat bei ihrer Bilanzpressekonferenz umfangreiche Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt und Klima angekündigt. „Wir denken nicht nur an heute und morgen, sondern in Generationen und Enkelfähigkeit“, so Geschäftsführer Andreas Schneider. Bereits seit Jahrzehnten lege Schwarzwaldmilch aus Überzeugung großen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch, Tier und Natur. Die Molkerei mit genossenschaftlicher Trägerschaft beschäftigt an den Standorten in Freiburg und Offenburg 430 Mitarbeiter und verarbeitet die Milch von über 1.000 Lieferanten. In Freiburg entstehen Milchprodukte wie Butter, Joghurtprodukte, Milch, Milchmischprodukte, Desserts und Brotaufstriche. In Offenburg stellt das Unternehmen Pulver und Ingredients her.
Umweltschutz
Seit diesem Jahr verzichte die Molkerei auf Einweg-Plastikdeckel auf allen Naturjoghurts und habe damit bereits eine Plastik-Einsparung von 12 t erreicht. Auch durch die Umstellung auf nachhaltigere Verpackungen will Schwarzwaldmilch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. So sei die Molkerei im gesamten Lebensmittelhandel in Baden-Württemberg führender Anbieter von Milchprodukten im Mehrwegglas mit einem Marktanteil von 40 %. Mit dem Um- bzw. Neubau der Energiezentralen an den Standorten in Freiburg im Jahr 2016 und in Offenburg im Jahr 2019 spare das Unternehmen zudem jährlich 3.000 t CO2-Emissionen bei der Energiegewinnung ein. Darüber hinaus beziehe es seit 2017 ausschließlich Ökostrom.
Glyphosat-Verbot und EU-Futtermittel
Seit 2017 sei die Milchanlieferung der Schwarzwaldmilch ohne Gentechnik zertifiziert und das Bio- und Bio Heumilch-Sortiment Bioland zertifiziert. Nun gehe die Molkerei im Sinne einer verantwortungsvollen Landwirtschaft einen Schritt weiter: Ab dem 1. Juli 2020 gilt ein Glyphosat-Verbotauf allen landwirtschaftlichen Flächen der Schwarzwaldmilchbauern, auf denen diese Futtermittel für den Milchviehbereich anbauen. „Das Modell haben wir mit unseren Landwirten gemeinsam erarbeitet und zur Umsetzung gebracht“, so Schneider. Für eine wirksame Umsetzung finde eine regelmäßige Kontrolle durch die Auditoren des Milchprüfrings Baden-Württemberg statt.
Darüber hinaus darf Zukauffuttermittel, also insbesondere Eiweiß-Futter, für den Milchviehbereich ab dem 1. Juli ausschließlich aus europäischem Anbau stammen.
Tierwohl
Bereits jetzt fördere die Molkerei den Weideauslauf auf Basis von strengen Weidehaltungskriterien mit einem Aufschlag von 1,66 ct/kg (inkl. 10,7 % MwSt.). Neue Höfe nehme die Molkerei nur auf, wenn diese einen Freilaufstall ermöglichen können.
Ab spätestens dem 1. Januar 2030 gelte dann auch das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung für Milchkühe. „Als genossenschaftliches Unternehmen tragen wir eine große soziale Verantwortung unseren Milchbauern gegenüber. Das bedeutet für uns, dass wir unseren Landwirten Planungssicherheit bieten müssen und möchten. Der Beschluss mit dem spätesten Ausschluss zum 01.01.2030 ist von unseren landwirtschaftlichen Gremien gefasst worden“, erklärt Schneider.
Ein weiterer wichtiger Baustein in Bezug auf das Thema Tierwohl sei Transparenz. So habe die Molkerei im Herbst 2019 ein Transparenzsiegel auf der Bio-Heumilch etabliert. Über einen QR Code auf der Verpackung könnten Verbraucher das genaue Abholdatum der Milch, die Haltungsbedingungen der Kühe, die Zahl der zurückgelegten Kilometer mit dem Sammelwagen sowie den exakten Tag der Abfüllung und Auslieferung nachvollziehen.
von Josef Doll
Gibt s auch
5 Cent mehr ? Der Handel ist eine Schimäre !! Die will alles nur eines nicht ------ BEZAHLEN für das was Sie angeblich bestellt hat !! Denn das habe ich n..... gemeint ! Aber ich finde es gut aber …….
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von A.-Wolfram Schwarz
Das finde ich geil...
...die lw. Vertreter der Molkerei stimmen für die komplette Entmündigung der Milchlieferanten. Die Konsequenzen sind logisch. Die Bauern bleiben auf den Kosten sitzen, weil sie den erhöhten Aufwand nicht abgegolten bekommen. Und am Ende wird der Handel gleiches von allen Molkereien ... mehr anzeigen fordern. Was das Soja betrifft: Es wird nicht Schrot importiert, sondern die ganze Bohne, weil es in der EU ein gewaltiges Defizit bei pflanzlichen Ölen gibt. In Zukunft wird dann halt nur mehr das Fett importiert. weniger anzeigen
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von Berthold Lauer
Unbedeutender Fehler
Ja, wirklich eine tolle Werbetafel! An alles gedacht: Umwelt, Tierwohl, Herkunft, Klima Artenvielfalt! Alles Nachhaltig! Klasse! Und wo bleiben die Erzeuger, die Bauern??? Die werden nicht mal erwähnt! Aber wurde ja alles von Bauern so beschlossen! Muss man dazu Beifall klatschen?
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von Gerhard Steffek
Da hätte es nur noch gebraucht hinzuschreiben -
"Wir tun was", am Anfang und am Schluß "ihre Schwarzwaldmilchbauern". __ __ Sollte eigentlich auch im Interesse der Molkerei sein. Denn die beste Molkerei ist nichts ohne ihre Lieferanten, den Bauern.
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von Rudolf Rößle
Eine
tolle Werbungstafel. Die Autoindustrie kanns nicht besser. Gefühle wie Urlaub, saftiges grün und traditionelle Umzüge werden hier in den Kopf gepflanzt. Wenn das Gefühl der Wohlfühloase auch die Bauern mit einschließt ist zumindest ein Teilerfolg erzielt.
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von Andreas Gerner
@ Grimm
Mir ging es nicht um das Glyphosat. Sie dürften wissen, dass ich mich in zahlreichen anderen Kommentaren für den Erhalt der Glyphosatanwendungen ausgesprochen habe. Auch wegen dem von Ihnen genannten Klimabonus. Mir ging es darum, dass endlich ein Anbieter damit wirbt, keine ... mehr anzeigen Futtermittel aus Nicht-EU Ländern zu erlauben. Darin sehe ich ein Projekt, das Schule machen wird. weniger anzeigen
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von Gerhard Steffek
Überschätzte Wirkung!
Herr Gerner, im Grunde bleibt es nur ein Marketinggag. So sehr man auch einen Sinn darin sehen könnte. Denn der Gesamtmarkt von Soja liegt bei ca. 350 Mio. to jährlich. Deutschland führt davon nur ca. 6 Mio to ein ... mehr anzeigen (https://www.transgen.de/lebensmittel/599.sojabohnen-deutschland-anbau-importe.html). Also knapp zwei Prozent. Das macht das Kraut nicht fett, bzw. kann man unter den Tisch fallen lassen. Der Irrsinn dieser ganzen Diskussion wird aber auch noch anhand des Links deutlich. Hier wird deutlich angesprochen, daß ausgerechnet durch den "Umweltschutz" anderweitig ein Umweltverbrechen begangen wird. Denn durch das Verbot von Insektiziden beim Raps geht ja dessen Anbaufläche zurück. Dieser ist aber einer der wenigen zu Soja konkurrenzfähigen Eiweißträger für die Viehwirtschaft. __ __ Bedenkt man dann noch wieviel Fläche, bzw. besser gesagt "wenig", tatsächlich zum Sojaanbau taugen, dann wird das alles nur Wunschdenken bleiben. Da führen wir dann eher das Fleisch aus Argentinien ein, als das wir einen ausreichenden Sojaanbau bei uns erreichen würden. weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
@ Lauer
Man kann alles schlechtreden. Aber irgendeiner macht den ersten Schritt. Das Konzept kommt an. Andere folgen. So war das auch beim FCKW. Erst mal bot nur einer Spraydosen ohne das Treibmittel an. Die Kunden ließen die anderen Dosen im Regal liegen und schon kurz darauf war der Markt FCKW ... mehr anzeigen frei. Ein Verbot kam dann noch hinterher, wäre aber nicht mehr nötig gewesen. Genauso wird es bei der Milch laufen. Der Kunde will nicht, dass Kühe mit importiertem Soja gefüttert werden, also greift er (so er denn jetzt die Wahl hat) zur Alternative. Zug um Zug springen andere Molkereien auf den Zug auf. Irgendwann kommt der erste Wursthersteller mit der gleichen Idee um die Ecke. usw... weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Sie haben sich verrannt, Herr Gerner !
Der Vergleich FCKW mit Glyphosat ist völlig falsch, denn FCKW ist klimaschädlich gewesen, Glyphosat dagegen ist extrem gut für das Klima.
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von Gerhard Steffek
Schade!!!
Schade, daß sich eine Molkerei so eines Werbegags bedient, obwohl es nur auf Populismus gründet. Kann ich die Sache mit dem Soja noch verstehen, so fehlt mir beim Glyphosatverbot jeglicher Sachverstand und alles was dazu gehört. Wo ist ein Schaden zu befürchten, verwende ich Glyphosat ... mehr anzeigen sachgerecht? __ __ Im Gegenteil, ich verursache doch mehr Schaden, greife ich nicht auf die Erkenntnisse der modernen Chemie zurück. Fast jeder Mensch schmeißt doch heutzutage mehr oder weniger bedenkenlos einen Tab in die Spülmaschine, weil es einfach und bequem ist. Das ist aber auch alles Chemie. Keiner mehr will mit Scheuerbürste, Lappen oder gar Sand sein Geschirr sauber bekommen. Da ist die Chemie schon viel einfacher. Jeder geht zum Arzt und schluckt schön brav seine Pillchen, Tropfen oder trägt seine Chremes auf. Da will keiner mehr auf die Methoden der "guten alten Zeit" zurückgreifen. Oder will sich heute noch jemand ohne Narkose unters Messer legen? Ein Hoch auf die Chemie, die dies schmerzlos ermöglicht. __ __ Aber wenn ich meine Wiese mit Hilfe von Glyphosat umbruchlos erneuern möchte, da wäre das auf einmal Schlecht? Vier Liter RoundUp, 14 Tage warten und dann mit der Schlitzsaatmaschine wieder neu einsäen, gibt es etwas Eleganteres? Etwas, was noch weniger Eingriff in die Natur, in den Boden und dessen Leben und Struktur mit sich bringt? Wird schwerlich der Fall sein. Der Pflug ist es auf alle Fälle nicht. Dieser dreht ja schon mal den ganzen Boden um und der Energieverbrauch der dabei auftritt ist auch nicht von schlechten Eltern. Oder zählen hier auf einmal die erwiesenermaßen bekannten krebserregenden Abgase vom Diesel und dessen CO2 nicht? Ach ja, ich vergaß, Ideologie kennt keinen Sach- und Fachverstand, sie kennt nur Meinung. und Vorstellung. __ __ Dieser Weg ist meines Erachtens ein Falscher. Befeuert sie doch geradezu die Ideologen auf ihren Pfaden. Das aber führt doch nur dazu, daß dies kein Ende finden wird. Ein böser Mensch denkt immer schlecht von Andern, tun sie noch so Recht, wußte schon der Kleriger "Freidank" aus dem 13. Jhd. zu sagen. In der Bibel haben wir auch stehen: "Es kann der Bravste nicht in Frieden leben....". __ __ Hier diesen Populismus zu bedienen, den Himmel auf Erden zu schaffen, führt nur geradezu in die Hölle (mußte ja schon Eva erkennen). Wäre es da nicht klüger gewesen, die Bevölkerung aufzuklären, daß die Bauern der Molkerei verantwortungsbewußt, mit Sach- und Fachverstand, ihre Arbeit machen, daß aber dazu auch ein verantwortungsbewußter Umgang mit Chemie dazugehört, weil sie nicht nur Schatten- sondern auch Sonnenseiten hat? __ __ Das hätte zudem auch einen langfristigeren und somit nachhaltigeren Effekt in sich, da es die Kritiker entzaubern und die Bauern in ein besseres Licht rücken würde. So aber rennt man nur einem kurzfristigem Mainstream nach, um am Ende dann doch nur mit leeren Händen dazustehen. Schon Goethe erkannte zu seiner Zeit: "Wer dem Publikum hinterherläuft, sieht doch nur dessen Hinterteil". __ __ Genauso wie er das ebenfalls zu Recht sah: "Gegen Kritik kann man sich weder wehren noch schützen. Man muß ihr zum Trotz handeln, und das läßt sie sich nach und nach gefallen." Denn der Landwirt sollte schließlich bedenken, daß er allen eines voraus hat: "Erfahrung" - und gegen diese kann keine Ideologie anstinken. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Vor Dummheit triefende und unsolidarische Werbung,
aber anscheinend erfolgreich. Dagegen kann ich nichts sagen. Aber die Verbraucher, die einer irreführenden Werbung glauben, kann ich nur bedauern. Gehirnwäsche funktioniert nicht nur bei (...).
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von Kai Schumann
Schönes Marketing
Kein Landwirt behandelt in Deutschland seine Futterflächen mit Glyphosat, weder Gras noch Mais. Soja selber anbauen kann man momentan auch nur in Gunstlagen. Wenn der Züchtung freien Lauf gelassen wird ist das in 10-20 Jahren sicher eine Alternative.
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von Herbert Pütz
Nicht direkt aber indirekt!
Ich denke da nur an den Feldfutterbau. Zu behaupten hier würde im Vorfelf nie Glyphosat eingesetzt werden, ist schon mehr als naiv.
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von Andreas Gerner
Ein Schritt weiter.
Das bisherige "Gentechnikfrei" hat bei vielen Betrieben nur dazu geführt, dass statt Import-GVO-Soja dann Import-zertifiziertes-Non-GVO-Soja zum Einsatz kam. Kein echter Fortschritt. Dass jetzt die Importe aus Übersee ausgeschlossen sind, verändert wirklich etwas. So wird erstmals ... mehr anzeigen wirklich etwas von dem Druck auf die Regenwälder genommen. Sei es in Brasilien für Soja oder anderswo für Palmöl. Als sinnvollen, weil nicht klimaschädlich um die halbe Welt gekarrten und dennoch mit hohem Proteingehalt und hochwertiger Proteinzusammensetzung ausgestattetem Ersatz kommen Deutsche Sojavollbohnen in Betracht. Die enthalten im Gegensatz zu Extraktionsschrot noch das wertvolle Öl und können an Rinder (ab 200 kg Lebendmasse) OHNE DEN TOASTVORGANG gefüttert werden. Zudem sind die beim Erzeuger nicht Teurer, als importierter Extraktionsschrot. Ganz so "komfortabel" wie mit Extraktionsschrot geht es nicht, da man die Vollbohnen (mit dem enthaltenen Öl) nicht für viele Wochen vorschroten sollte (könnten ranzig werden). Auch kann man nicht mal eben den Rest einer Rationsmischung im Mischwagen den Kälbern hinschmeißen. Wer mit den beiden Einschränkungen umgehen kann, erhält ohne Mehrkosten einen vollwertigen Ersatz bzw. dank dem Öl einen kleinen Bonus. weniger anzeigen
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von Berthold Lauer
Mag ja alles so sein, Herr Gerber, aber wer ernsthaft behauptet, dass diese Entscheidung einer kleinen Molkerei oder selbst aller deutschen Molkereien, Druck von den Regenwäldern nehmen würde, den kann ich bei allem Respekt, nicht ernst nehmen!
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von Bernhard Rump
Soja-Mogelpackung
Der weitaus überwiegende Teil des hier in Deutschland aus Südamerika ankommenden "Sojas" ist schon Extraktionsschrot, ist in Südamerika schon vom wertvollen Sojaöl befreit worden. Das Zeug ist mehr oder weniger Abfall, muss aufwendig getoastet werden, damit es der Fütterung ... mehr anzeigen überhaupt zugänglich ist. Wenn wir hier auf den Import von Extraktionsschrot oder auch ganzen Bohnen verzichteten, würde in Brasilien nicht ein Hektar Regenwald weniger gerodet. Das war vor 20 Jahren, als ich dort war, schon so und ist heute nicht anders. Leider wird von manchen immer noch so getan, als wenn wir da großen Einfluss hätten. Wenn dem so wäre, wäre es auch überhaupt kein Problem, immer gentechnikfreies Sojaschrot zu bekommen.... weniger anzeigen
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