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Die ganze Pflanze auffasern

Lesezeit: 3 Minuten

Steffen Hake legt bei der Maisernte viel Wert auf eine optimale Aufbereitung der Silage. Wir haben den Landwirt aus Wagenfeld besucht.


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Für seine rund 275 Milchkühe versucht Steffen Hake aus dem niedersächsischen Wagenfeld schon beim Grundfutter das bestmögliche herauszuholen. Eine gut aufbereitete Maissilage ist ihm dabei sehr wichtig. In den letzten beiden Jahren war das aufgrund der Trockenheit gar nicht so einfach. Er hat uns erzählt, worauf er bei der Maisernte und anschließend im Stall achtet.


Keine Körner im stall


Den Silomais erntet das Lohnunternehmen Heinfried Reuter für Steffen Hake. Der Lohnunternehmer setzt dabei auf einen John Deere 9900i Feldhäcksler mit dem neuen XStream-Körnerprozessor. Von der Erntequalität ist Hake überzeugt: „Wir finden im Erntegut eigentlich keine ganzen oder halben Körner. Ich sehe aber auch bei Berufskollegen gut aufbereitete Silagen, die von anderen Feldhäckslern geerntet wurden. Letztendlich kann aber auch der beste Feldhäcksler aus einer schlechten Silage keine gute machen.“ Damit die Kuh die Silage optimal verwerten kann, sollen die Körner laut Hakes Erfahrungen mehr als geviertelt sein. Eine Kotkontrolle steht beim Landwirt deshalb regelmäßig auf dem Plan. „Im Kot finden wir in der Regel nur wenige bis keine Kornanteile.“


Neben der Kornaufbereitung begutachtet der Landwirt auch immer die gehäckselte Restpflanze. Der Stängel und andere Pflanzenteile sollen dabei gut aufgefasert sein und im Silo keine Klumpen bilden. „Damit schaffen wir eine homogene Futterration, die die Kühe nicht selektieren,“ so Hake.


Verschiedene Häcksellängen


Der Landwirt hat in der Vergangenheit verschiedene Häcksellängen von 28 mm bis hin zu 8 mm ausprobiert. Dabei machte ihm die Auffaserung der Restpflanze mehr Sorgen als die Kornaufbereitung. „Beim Langschnittmais haben wir die Erfahrung gemacht, dass lange Lieschenblätter in der Ration zu finden sind und die Kühe diese aussortieren,“ beschreibt der Landwirt. Als weiteren Nachteil des Langschnittmaises sieht er die anspruchsvollere Ernte: „Die Verdichtung im Silo ist beim Langschnittmais schwieriger. In Fahrsilos mit Seitenwänden und mit schweren Walzschleppern geht das, wenn der Walzenfahrer genügend Zeit hat. Allerdings braucht es mehr Lagervolumen. Außerdem muss man die Erntekette darauf einstellen, da auch die Abfahrgespanne weniger Volumen transportieren und so die Schlagkraft der Erntekette insgesamt sinkt.“


In den letzten beiden Jahren hat der Landwirt die Häcksellänge aufgrund der hohen TS-Gehalte schrittweise wieder heruntergefahren. 2018 hat er die Silage noch zwischen 12 und 19 mm kurz gehäckselt. 2019 arbeitete Hake mit Häcksellängen zwischen 8 und 15 mm. Insgesamt war die Ernte 2018 für Hake nicht zufriedenstellend, was sich auch im Folgejahr in der Milchleistung seiner Kühe widerspiegelte. „Die Milchleistung in unserem Betrieb ist durch das relativ schlechte Grundfutter um 1000 kg pro Kuh gesunken.“ Durch den höheren Stärkegehalt der Ernte im letzten Jahr ist seine Milchleistung jetzt wieder gestiegen.


Ernteleistung im Blick


Neben einer gut aufbereiteten Silage muss für Hake auch die Ernteleistung stimmen. „Unsere Silage wollen wir in einem möglichst kurzen Zeitraum ernten, um gleichmäßige TS-Gehalte im Silo zu erreichen. Der große Feldhäcksler schafft bis zu 50 ha Fläche am Tag.“ Viel höher braucht die Leistung der Häckselkolonne aus Sicht des Landwirts aber nicht werden, da ansonsten die Walzschlepper an ihre Grenzen kommen. „Letztendlich müssen der Durchsatz der Erntemaschine, die Verdichtung im Silo sowie Kraftstoffverbrauch und die Aufbereitung der Silage zusammenpassen.“


Eine gut durchgeplante Ernte, optimal eingestellte Maschinen sowie die ständige Kontrolle der Silage sind für Steffen Hake die entscheidenden Faktoren für den späteren Erfolg im Stall.Theelke Wiltfang

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