Viele ältere Gebäude haben Flügeltüren, die nach außen öffnen. Schnell ist man es leid, wenn man diese täglich per Hand öffnen muss, gerade wenn Autos drin stehen. Ein elektrisches Sektionaltor könnte hier Abhilfe schaffen. Doch das passt häufig optisch nicht zu den restlichen Türen und Gebäuden. Zudem verliert man etwas an Tiefe im Raum, da das Tor anschließend von innen vor dem Mauerwerk steht. Dieses Problem hatte auch einer unserer Testbetriebe. Seit nun einem halben Jahr öffnet ein elektrischer Garagentorantrieb von Hörmann die originalen Flügeltüren. Auf der Internetseite www.tor7.de kaufte sich der Betrieb den Antrieb SupraMatic P Serie 4 für Flügeltore. Bei diesem 449 € (inkl. MwSt.) teuren Set ist eine spezielle Führungsschiene und ein Flügeltorbeschlag mit Gestänge dabei. Ein ähnliches Set gibt es auch mit dem Antrieb SupraMatic E, welcher eine Druck- und Zugkraft von 650 N (max. 800 N) aufweist. Dieser Antrieb kostet etwa 40 € weniger. Da es keine konkrete Beschreibung für die Größe der Flügeltüren gibt, entschied sich der Betrieb sicherheitshalber für den stärkeren „P“-Antrieb, der eine Kraft von 750 N hat und maximal 1000 N schafft. Laut Datenblatt sind beide Antriebe für Türbreiten bis 3 m geeignet.

Die Montage des Antriebs und der Führungsschiene erfolgt wie bei einem normalen Sektionaltor. Das Gerät wird mittig vom Tor an der Decke befestigt. Ein einstellbares Gestänge verbindet anschließend Führungsschiene mit dem Flügeltorbeschlag. Die Anleitung gibt hier vor, den Beschlag an der äußeren Tür 390 mm und an der inneren Tür 350 mm aus der Mitte zu befestigen. Das Gestänge soll lediglich kürzer als 2,5 m eingestellt sein. Uns gefiel die Anlenkung jedoch nicht. Um einen möglichst langen Weg der Führungsschiene zu nutzen und somit die auftretenden Kräfte möglichst gering zu halten, legten wir die Beschläge jeweils 50 mm weiter zur Türmitte. Die Gestängelänge liegt bei unserer 2,6 m breiten Tür bei 2,2 m. Damit öffnen die Türen nun auf Knopfdruck etwa 105°. Die Programmierung der Endpositionen ist zusammen mit der Betriebsanleitung einfach. Der Antrieb ermittelt dabei automatisch die Positionen und die benötigte Kraft. Blockiert z.B. beim Schließen ein Gegenstand die Tür, fährt der Antrieb wieder etwas zurück. Da unsere Türen aus Holz je nach Wetterlage unterschiedliche Kräfte benötigen, kann es passieren, dass die Türen kurz vorm Schließen wieder etwas öffnen. Ein zweiter Knopfdruck auf der Fernbedienung reichte jedoch immer aus, um das Tor komplett zu schließen.

Im Set ist eine Fernbedienung enthalten. Diese ist so klein, dass man sie an einem Schlüsselbund befestigen kann, ohne dass sie stört. Weitere Funksender kosten je nach Ausführung etwa 45 €. Es gibt auch Funktasten für innerhalb des Gebäudes oder auch Funk-Codetaster, bei denen sich das Tor durch Eingabe eines Pincodes öffnet. Standardmäßig ist in dem SupraMatic-Antrieb aber auch ein Bluetooth-Modul integriert. Dann lässt sich das Tor per Smartphone öffnen. Gegen Einbruch schützt eine Aufschiebesicherung. Dabei sperrt der Antrieb die Bewegung aktiv, nachdem das Tor geschlossen ist. Florian Tastowe