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topplus profi Fahrbericht

Horsch-Aufsattelgrubber Fortis 7 AS im Test

Auf der Sima in Paris Anfang November 2022 stellte Horsch eine vierte Grubberbaureihe vor. Was der Fortis zu bieten hat, haben die Kollegen von profi Ende September erfahren.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.

Für diesen exklusiven Fahrbericht hat sich das Landtechnik-Magazin profi mit Horsch auf einem 3.500 ha großen Ackerbaubetrieb mit lehmigem Sandboden in Mecklenburg-Vorpommern getroffen. Bei 18 cm Arbeitstiefe zog ein John Deere-Knicklenker 9630 bei 12 km/h mit dem neuen Fortis 7 AS genügsam seine Bahnen.

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Aufsattelgrubber von Horsch: Fortis = Terrano ab 400 PS

Den Tiger mit 23 cm Strichabstand hat Horsch für die stark mischende Arbeit bis 40 cm Tiefe im Programm. Der Cruiser ist für die leichte und flache Bodenbearbeitung bis 15 cm Arbeitstiefe gedacht. Genau dazwischen arbeitet der Terrano mit 30 cm Strichabstand bis 30 cm tief.

Da der Terrano „nur“ bis 390 PS freigegeben ist, hat Horsch für Schlepper ab 400 PS mit dem Fortis (lateinisch: stark, kräftig) eine an den Terrano angelehnte Baureihe für Traktoren bis 600 PS ent­wickelt. Im Jahr 2022 sind 15 Prototypen im Einsatz. Nach einer Vorserie in der kommenden Saison soll 2024 die Serienproduktion starten — anfangs mit knapp 6 und 7 m Arbeitsbreite. Geplant ist aber auch eine 9-m-Variante.

Horsch Fortis 7 AS: 27 cm Strichabstand

Der Fortis 7 AS hat 6,75 m Arbeitsbreite und bietet mit 85 cm Rahmenhöhe ordentlich Durchgang. Die Zinken sind auf vier Balken mit 82 bis 87 cm Abstand verteilt und am vierten Balken per längerem Grindel 50 cm nach hinten versetzt. Hier benötigt das Fahrwerk mit Rädern der Größe 550/45-22.5 Platz. Auf dem Vorgewende stützt sich der Grubber auf der Packer­walze oder auf dem Fahrwerk ab.

Mit 27 cm liegt der Strichabstand beim For­tis zwischen dem vom Tiger und Terrano. Die Zinken können mit folgenden Scharen bestückt werden:

  • Das 8 cm breite MulchMix-Schar arbeitet bis 30 cm tief, mit 37 cm breiten Flügeln geht es bis 15 cm Arbeitstiefe.
  • Für einen ganzflächig flachen Schnitt sind alle Scharvarianten mit dem 40 cm breiten TerraCut-Schar kombinierbar.
  • Zur tieferen Lockerung gibt es 4 cm breite LD- und 2,5 cm schmale ULD-Schare.

Der Grubber ist nahezu symmetrisch aufgebaut, nur ein Zinken musste konstruktionsbedingt etwas versetzt angebracht werden. Zur Steinsicherung ist der Fortis serien­mäßig mit den TerraGrip-Federn des Terrano GX ausgerüstet, die eine Auslösekraft von 540 daN bieten.

Ausstattung vom Horsch Fortis: Doppelräder und Packerwalze

Bei der Arbeit stützt sich der Fortis vorne auf Doppelrädern (400/60-15.5) und hinten auf der Packerwalze ab. Wir haben mit der im Durchmesser 73 cm großen Gummiringwalze OptiRoll gearbeitet, auch andere Walzen sind möglich. Spannend ist z. B. die Doppelwalze SteelFlex, bei der die erste Walze in der Tiefe und die zweite in der Fläche rückverfestigt. Um den Druck in etwa gleich aufzuteilen, kann sie hydraulisch vorgespannt werden.

Zur Einebnung sind gezackte und gummigelagerte Einebnungsscheiben mit 46 cm Durchmesser am Walzenrahmen angeordnet. Ihre Arbeitstiefe wird mit vier Spindeln verstellt, wobei eine schön ausgelaserte Skala bei der Orientierung hilft. Die äußeren Scheiben lassen sich für optimale Anschlussspuren verschieben.

Zur Tiefeneinstellung des Grubbers sind die vier Hydraulikzylinder der Doppel­räder und Packerwalze mit Clips zu bestücken. Eine Zuordnungstabelle ist hier nicht vorgesehen, dafür gibt es eine gelaserte Skala, die aus der Kabine gut erkennbar ist. Die Zahlen entsprechen der tatsächlichen Tiefe — prima. Zur Wahl stehen zwei weitere Einstellungen: nur mit Clips und mit Master-Slave-Zylindern zur Tiefenverstellung während der Arbeit. In beiden Fällen kann allerdings am Vorgewende nur auf dem Fahrwerk gefahren werden.

Deichselzylinder als Zugkraftverstärker

Gekoppelt wird der Fortis per K80-Kugel, Hitch-Kupplung oder Unterlenker. Horsch installiert einen Deichselzylinder als Zugkraftverstärker, der bis zu 1,5 t auf die Hinterachse des Schleppers überträgt. Er wird durch das Absenken des Fortis nach dem Wendevorgang hydraulisch vorgespannt und durch Betätigen der Schwimmstellung aktiviert. Er kann bei Bedarf — vornehmlich zur flachen Stoppelbearbeitung — deak­tiviert werden.

Die Ölschläuche der drei dw-Steuergeräte (Arbeitstiefe, Klappung, Fahrwerk) sind mit gelaserten Piktogrammen super markiert. Eine Druckluftbremse ist für den 10 t schweren Grubber ein Muss. Im geklappten Zustand ist der Fortis 7 AS 2,99 m breit und 3,99 m hoch. Massive Anschläge für die Fahrwerkszylinder sorgen in Transportstellung für die Einhaltung der Höhe und verhindern ein ungewolltes Ausklappen. Ein Ventil ermöglicht das Ausklappen erst, sobald die Maschine komplett ausgehoben ist — vorbildlich.

Gute Arbeit hat ihren Preis

Bei unserem kurzen Einsatz auf dem steinreichen Boden hat der Fortis 7 AS unter optimalen Bedingungen klasse gearbeitet. Direkt neben den Spuren des Tigers konnte der Grubber zeigen, was er kann. Bei vergleichbarer Arbeitstiefe war er gefühlt leichtzügiger und hat die hoch gearbeiteten Steine besser wieder versteckt. Die Einebnung hat uns gut gefallen, ebenso die Rückverfestigung.

Horsch verlangt für den Fortis 7 AS in der Grundausstattung 85.000 Euro. Die von uns eingesetzte Version kostet gut 94.000 Euro (Listenpreise ohne MwSt.). Wie sich der gefällige und kompakte Grubber im harten Praxisalltag über eine komplette Saison schlägt, wird sicher ein profi-Praxistest zeigen.

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