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Vier Möglichkeiten, Zwischenfrüchte klein zu kriegen

Immer häufiger stehen über den Winter Zwischenfrüchte auf den Feldern. Doch wie zerkleinert und arbeitet man diese im Frühjahr am besten in den Boden ein? Wir stellen vier Verfahren vor.

Lesezeit: 4 Minuten

Wir stellen vier verschiedene Verfahren zur Zerkleinerung und Einarbeitung von Zwischenfrüchten vor und zeigen die Vor- und Nachteile auf. Übrigens, wusste Sie, dass im Erntejahr 2020 etwa 87 % der  Zwischenfrüchte  für eine Gründüngung vorgesehen waren. Insgesamt standen auf 13 % der Ackerflächen eine Zwischenfrucht. Die Tendenzen sind weiter steigend.

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Mit dem Mulcher lässt sich jede Zwischenfruchtart zuverlässig zerkleinern. Durch das Häckseln der Pflanzenteile zersetzen sich diese recht schnell und die Stickstofffreisetzung aus dem organischen Material wird beschleunigt. Da der Mulcher nicht in den Boden eingreift, kann er auch auf Greeningflächen vor dem 15. Februar zum Einsatz kommen, z. B. um ein Aussamen zu verhindern.

Der Mulcher legt eine gleichmäßige Mulchschicht ab, die vor Erosion schützt. Der Leistungsbedarf und dementsprechend der Dieselverbrauch sind besonders bei üppigen Beständen hoch. Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 12 km/h sind möglich. Der Verschleiß ist je nach Bearbeitungshöhe und Steinbesatz ebenfalls hoch.

Passiv schneiden

Messerwalzen finden eine immer größere Verbreitung. Die Anschaffungskosten und der Leistungsbedarf sind geringer als beim Mulcher. Mit Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 25 km/h sind auch mit kleineren Arbeitsbreiten hohe Flächenleistungen möglich. Die Messer schneiden je nach Modell die Pflanzenteile in 12 bis 25 cm Länge. Für einen ordentlichen Schnitt ist eine verdrillte Walzenform und ein hohes Gewicht erforderlich. Die Pflanzenreste bieten einen guten Erosionsschutz. Die Mineralisierung des gebundenen Stickstoffs ist ähnlich schnell wie beim Mulcher, da die Messerwalze etwas Erde aufwirbelt, welches die Verrottung fördert. Durch den Bodeneingriff ist die Messerwalze häufig aber nicht auf Greeningflächen vor dem 15. Februar erlaubt. Zudem kann sie Steine hochschleudern.

Einmischen und lockern

Der Grubber zählt im Ackerbau häufig als Universalmaschine. Doch bei besonders üppigen Beständen kommt er an seine Grenzen. Hier neigt er zum Verstopfen. Teils bieten die Hersteller für solche Einsätze eine vorlaufende Messerwalze an. Diese Option gibt es ebenfalls für Scheibeneggen, weniger um nicht zu verstopfen, sondern um die Zwischenfrucht stärker zu zerkleinern.

Alternativ kann man eine Messerwalze oder einen Mulcher im Frontkraftheber einhängen. In mäßigen Zwischenfruchtbeständen mischen Grubber und Scheibenegge solo die Pflanzen ordentlich mit Erde und beschleunigen damit die Rotte. Eine Zerkleinerung der Pflanzenteile findet kaum statt.

Arbeitet man mit dem Grubber auf entsprechender Tiefe, lässt sich neben der Einarbeitung der Zwischenfrucht gleichzeitig die Grundbodenbearbeitung durchführen und für die Saat vorbereiten. Bei Scheibeneggen sind besonders große Ausführungen dafür nötig. Wichtig ist es, dass die Böden hierbei trocken sind. Bei entsprechend späten Einsatzterminen ist eine späte Nährstoffumsetzung zu berücksichtigen. Der Zugkraftbedarf ist stark von der gewählten Arbeitstiefe abhängig. Meist benötigt der Grubber im Vergleich am meisten Kraft, gefolgt von der Scheibenegge.

Niederwalzen

Bearbeitet man Zwischenfruchtbestände mit einer Ackerwalze, sterben viele Pflanzen anschließend ab. Für einen bestmöglichen Effekt sollte es bei der Bearbeitung frieren. Optimalerweise ist auch der Boden angefroren, um keine Strukturschäden im Boden zu erzeugen.

Da die Walze nur über den Boden rollt, ist eine Bearbeitung auch auf Greening-Flächen vor dem 15.02. möglich. Walzt man den Bestand in der Blüte nieder, verhindert man zuverlässig ein Aussamen. Da die Pflanzenteile lediglich angedrückt sind, benötigt die Zersetzung recht lange. Deshalb sollte die Bearbeitung, je nach Bestand früh im Jahr oder auch schon im Herbst stattfinden, damit die folgende Bodenbearbeitung problemlos funktioniert.

Die niedergewalzten Pflanzen bieten zudem einen hohen Erosionsschutz und Regenwürmern einen Futtervorrat. Die benötigte Zugleistung ist gering. So sind auch mit kleineren Schleppern und großen Arbeitsbreiten hohe Flächenleistungen möglich.

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Warum mir das Thema wichtig ist

Zwischenfrüchte sind für Landwirt sowie Umwelt gleichermaßen ein Gewinn. Der Erosionsschutz ist erhöht, die Wasserhaltefähigkeit wird verbessert, die Bodenaktivität nimmt zu und der Ertrag der Folgekultur lässt sich optimieren. Zudem bieten die Zwischenfrüchte im Herbst und Frühjahr Insekten und anderen Tieren Nahrung und Schutz. Spezielle Geräte vereinfachen heute die Einarbeitung der Früchte im Frühjahr.

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