Gerade bei intensiv betriebenem Ackerbau stellen sich vermehrt Resistenzen gegenüber Problem-Unkräutern ein. Diese lassen sich oft nicht mehr durch entsprechende Herbizide eindämmen. Zudem wächst der gesellschaftliche Druck auf den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel.
Vor diesem Hintergrund entwickelte Zürn Harvesting gemeinsam mit dem französischen Landwirt und Techniker Romain Bouillé ein komplett neues mechanisches Verfahren der Beikrautregulation. In der Maschine Top Cut Collect kombiniert er intelligent das Abschneiden der Beikräuter über dem Bestand der Hauptkultur mit dem Sammeln und Abtransport dieses Schnittgutes. Dadurch wird der Bodenvorrat an Beikrautsamen deutlich reduziert und so die Feldhygiene merklich verbessert.
Feldhygiene verbessern
Der Schneidwerks- und Parzellentechnik-Spezialist Zürn Harvesting übernimmt ab sofort die Produktion und den Vertrieb der neuen Maschinengattung. Damit ergänzt das baden-württembergische Familien-unternehmen sein Produktprogramm rund um den Wachstumsmarkt der mechanischen Beikrautregulierung erneut um eine innovative Verfahrenstechnik.
„Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass zirka 40 % der aufgelaufenen Bei-krautsamen vor der Ernte der Hauptkultur ausfallen. Deshalb ist es so effizient vor der Ernte diese Samenstände abzuschneiden und abzutransportieren. So gelangen weniger Unkrautsamen zurück in den Bodenvorrat und wir verbessern die Feldhygiene“, weiß Geschäftsführer Rolf Zürn von Zürn Harvesting von den mehrjährigen Praxisversuchen in Frankreich.
Beispielsweise erreichen Un-Gräser zu diesem Termin im Getreide ihre generative Wachstumspha-se. Deshalb trocknen sie nach dem Abschneiden ab und bilden keine neuen Triebe. Das erleichtert zusätzlich die Ernte mit dem Mähdrescher in stark verunkrauteten Beständen.
„Das neue Verfahrenskonzept hilft aber auch ökologisch wirtschaftenden Betrieben ihre Beikrautkontrolle (Striegeln und Hacken) zu ergänzen“, ergänzt Zürn.
Beikrausamen absammeln
Die neue Maschine wird vom Traktor gezogen und besitzt eine eigene Achse. Das Technik-Konzept besteht aus zwei Auslegern mit einem Doppelmesser-Schneidesystem an das ein Querförderband anschließt. Eine helixförmige Spezialhaspel fördert dabei die Samenstände besonders schonend und sicher vom Messerbalken auf das Transportband. So fallen keine Samen an dieser Stelle aus. Über ein weiteres Förderband wird der Sammelbunker beschickt.
Die Arbeitsbreite des Top Cut collect reicht aktuell bis 18 m. Zum Transport auf der Straße werden seine beiden Ausleger eng an den Sammelbunker geklappt. Damit bleibt die Transportbreite unter der 3-Meter-Marke.
Die wichtigsten Einsatzfelder sieht der Hersteller bei der Reduzierung von resistenten Ungräsern wie Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Flughafer und Weidelgras und in Hackfrüchten mit späterem Reihen-schluß.