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Ackerbohnen: Häckseln statt dreschen

Lesezeit: 3 Minuten

Ackerbohnen finden nicht immer Abnehmer. Als Ganzpflanzensilage sind sie jedoch ein schmackhaftes Futter für Ihre Rinder.


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Lassen sich Ackerbohnen häckseln und dann silieren?


Kaemena: Viele Erfahrungen gibt es mit Ackerbohnen-GPS noch nicht. Die meisten Landwirte dreschen die Bohnen und trocknen sie danach. Ob sich die ganze Pflanze häckseln und silieren lässt, hat die LWK Niedersachsen erstmals 2015 auf einem Praxisbetrieb getestet. Dazu haben wir Ackerbohnen-GPS im Folienschlauch siliert. Zudem erfolgten über zwei Jahre Laborversuche.


Welche Vorteile bringt Ackerbohnen-GPS für Milchviehbetriebe?


Kaemena: Siliert das Häckselgut fehlgärungsfrei und milchsäurebetont, steht dem Betrieb eine weitere Futterkomponente zur Verfügung, die die Tiere nach unseren ersten Eindrücken gerne fressen. Durch die Ernte der Ganzpflanze ist der Acker geräumt und es bleibt kein Stroh zurück.


Lassen sich Ackerbohnen genauso gut silieren wie Mais?


Kaemena: Die gängigen Bewertungskriterien für Siliergut sprechen theoretisch dagegen. Wichtig ist das Ansäuerungsvermögen, das vor allem von der Pufferkapazität und dem Zuckergehalt der Pflanze bestimmt wird. Der Rohprotein-Gehalt der Ackerbohnenganzpflanze ist im Vergleich zu Mais fast dreimal so hoch. Das deutet auf eine hohe Pufferkapazität hin. Zudem ist der Zuckergehalt gering. Dies sind keine guten Voraussetzungen für sicheres Silieren.


Unsere Versuchsergebnisse fielen daher sehr unterschiedlich aus. Die Silagen 2014 ohne Siliermittel zeigten eine gute Gärqualität, erwärmten sich aber rasch. 2015 stellten wir vermehrt Buttersäure in den Silagen ohne Siliermittel fest. Mit einem chemischen Siliermittel waren die Silagen dagegen buttersäurefrei und aerob stabil.


Was sind die Ursachen?


Kaemena: Ausschlaggebend ist wohl die Wahl des richtigen Siliermittels, um Gär- oder Nacherwärmungsfehler zu unterbinden. Bewährt hat sich in unseren Versuchen ein chemisches Mittel mit zwei Wirkungsspektren. Dies begünstigt die Gärqualität, indem es Fehlgärungserreger wie Clostridien und Enterobakterien hemmt, und verbessert die aerobe Stabilität durch Unterdrücken von Hefen und Schimmelpilzen. Mit dem Produkt erzielten wir in Labor und Praxis eine hochwertige Silage. Auch die TM-Verluste dieser Silagen waren mit ca. 5% im Vergleich zu denen ohne Siliermittel niedriger.


Wann ist der richtige Häckseltermin?


Kaemena: Es ist nicht einfach, den optimalen Erntetermin zu finden. Er ist immer ein Kompromiss zwischen dem Zustand der Restpflanze und der Abreife der Bohnen. Zu lange sollten Sie auf keinen Fall warten, da die Restpflanze je nach Witterung schnell welkt und ins Lager geht. Das gilt vor allem, wenn es kurz vor der Ernte nochmal regnet. Im Jahr 2014 enthielten die Restpflanzen noch viel Pflanzensaft, der beim Häckseln austrat. Die Bohnen waren weit abgereift. Wichtig ist daher, die Abreife genau zu verfolgen.


Wir haben deshalb 2015 ab Mitte August regelmäßig die TS-Gehalte der Ganzpflanze bestimmt. Als diese ca. 40% erreicht hatte, erfolgte das Häckseln. Wegen der Regenperiode kurz vor der Ernte war der Bestand, vor allem die Restpflanze, bereits stark angegriffen.


Worauf ist beim Häckseln zu achten?


Kaemena: Wie bei allen Verfahren sollten die Ernteverluste möglichst gering sein. Je nach Technik liegen diese bei Ackerbohnen-GPS bei 5 bis 10%. Das eingesetzte Direktschneidwerk eignete sich gut, hatte aber einen Nachteil: Die leicht aus den Schoten fallenden Bohnen konnte es nicht immer auffangen. Wichtig ist zudem, dass der Häcksler die Bohnen gut zerkleinert. Ein Corn Cracker ist dafür ideal. Schnittlängen von 6 bis 8 mm sind günstig, damit sich der harte Stängel im Silo gut verdichten lässt.

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