Der Industrieverband Agrar (IVA) schlägt vor, von der wirtschaftlichen Schadschwelle im Pflanzenschutz zu einer ökologischen überzugehen. Zurzeit werden chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, wenn der erwartete wirtschaftliche Schaden durch Schädlings- oder Pilzbefall die Kosten der Maßnahme übersteigt.

Diese ökonomische Betrachtung will der IVA um eine ökologische Dimension erweitern. Dabei würden Landwirte auch größere Ertragsverluste als bisher hinnehmen, wenn zu erwarten ist, dass so eine Leistung dem Naturhaushalt und der Biodiversität zugute kommt. „Das ökologische Schadschwellenkonzept ist ein neuer Denkansatz, den wir gemeinsam mit Wissenschaft und Praxis im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes weiterentwickeln wollen“, so IVA-Präsident Dr. Manfred Hudetz. Jedoch müsste man dazu vor allem die Berechnungsmodelle anpassen. Der IVA geht davon aus, dass sich mit diesem Ansatz die Pflanzenschutzmitteleinsätze reduzieren lassen.

Das Konzept der ökologischen Schadschwelle ist Teil des Maßnahmenkataloges „Perspektive Pflanzenbau“, mit dem sich der IVA in die Diskussion um die künftige Ackerbaustrategie einschaltet.