Die EU und Rheinland-Pfalz fördern das Projekt „Nachhaltiges Insekten-und Krankheitsmanagement im Zuckerrübenanbau der Zukunft“ (NIKIZ) mit 1,4 Mio Euro. Einen entsprechenden Förderbescheid hat Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing bei der Kuratoriumstagung der süddeutschen Zuckerwirtschaft in Frankenthal übergeben.
Wie der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer als Projektpartner in Worms erklärte, soll das Vorhaben mit Unterstützung der Europäischen Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-Agri) den Anbau und den Verarbeitungsstandort Rheinland-Pfalz sichern.
Das Projektnetzwerk rechne mit einem weiteren beschleunigten Klimawandel und erheblich wachsenden Herausforderungen im Pflanzenschutz. Dem setze NIKIZ den beschleunigten Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis entgegen.
Verbandsgeschäftsführer Dr. Christian Lang sieht nun die Pflanzenschutzindustrie, Saatgutfirmen und Zuckerunternehmen gefordert. „Die Zukunft ist lokal, digital, schneller und fundamental neu“, stellte Lang klar und plädierte für eine deutliche Veränderung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis.
Einwandernde Insekten seien die „Gewinner des Klimawandels“ und gefährdeten durch mitgebrachte Viren oder Bakterien Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sowie im vor- und nachgelagerten Gewerbe. „Die Klimazonen 2050 sind wichtiger als die Ländergrenzen“, stellte Lang mit Blick auf die Entwicklung neuer Beratungskonzepte klar. Der Klimawandel fordere auch vom Ökolandbau neue Strategien und erlaube keine einfachen Rezepte des konventionellen Landbaus mehr.
Ziel sei es, die Wahl von Sorten und Saatterminen, Schädlingskalender, Nützlingsförderung und den Einsatz von natürlichen Bakterien, Viren und Nematoden gegen invasive Schädlinge zukunftsfähig zu machen.