Im Prozess um eine mögliche krebserregende Wirkung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat hat Bayer in den USA einen Etappensieg erlangt. Wie Prozessbeobachter berichteten, hat die zuständige Richterin vorläufig entschieden, den Prozess neu aufzurollen.
Vor einer mündlichen Verhandlung über Berufungsanträge Bayers habe sie außerdem mitgeteilt, die Aufhebung des Strafschadenersatzes zumindest zu großen Teilen zu beabsichtigen. Diese Aufhebung müsse aber durch das Gericht bestätigt werden. Formell sei noch nichts entschieden worden, hieß es. Bis letzten Freitag hatten beide Parteien Zeit, schriftliche Argumente einzureichen.
Die Bayer-Tochter Monsanto war Mitte August zu einer Strafzahlung von 289 Mio $ (250 Mio Euro) einschließlich eines Schmerzensgeldes von 33 Mio $ (28,5 Mio Euro) verurteilt worden. Als Begründung war angeführt worden, dass Monsanto es versäumt habe, den Kläger vor dem von Glyphosat ausgehenden Krebsrisiko zu warnen. Der Wirkstoff habe indes wesentlich zur Erkrankung des Klägers beigetragen. Nachdem nun eine Wende zugunsten Bayers in Aussicht kam, stieg der Aktienkurs kräftig an. Die Bayer-Aktie legte zeitweise um mehr als 5 % zu.