"Wir sind auf Kurs, um die Jahresziele zu erreichen", sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende, Werner Baumann, am Mittwoch, bei Vorlage des Zwischenberichts zum zweiten Quartal 2018 und nach der Übernahme von Monsanto Anfang Juni um 63 Mrd. USD (rund 54 Mrd. Euro).
Der Konzernumsatz stieg im zweiten Quartal um 8,8% (nominal) auf knapp 9,5 Mrd. Euro, fasst aiz.info den aktuellen Bericht zusammen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich dank Zuwächsen in den Geschäftsfeldern Agrar und Tiergesundheit um 3,9% auf 2,3 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis verringerte sich um 34,7% auf 799 Mio. Euro, hauptsächlich weil Covestro nach dem Verkauf nicht mehr dazu beitrug, gab Baumann bekannt.
Crop Science: Ergebnis gegenüber Vorjahresquartal verdoppelt
Im Agrargeschäft (Crop Science) setzte Bayer rund 3 Mrd. Euro um. 543 Mio. Euro davon kamen anteilig durch die Übernahme von Monsanto zum 7. Juni 2018 hinzu, 468 Mio. Euro trugen die im August an BASF veräußerten Geschäfte bei. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) stieg der Umsatz um 21,4%. Das ist auch auf die im Vorjahresquartal deutlich erhöhten Rückstellungen für Produktrückgaben von Pflanzenschutzmitteln wegen hoher Lagerbestände in Brasilien zurückzuführen. Die Lagerbestände haben sich dort wieder normalisiert.
Durch die Übernahme von Monsanto hat Bayer sein Saatgutgeschäft deutlich ausgeweitet, insbesondere mit Mais und Sojabohnen, und sein bestehendes Herbizidgeschäft merklich vergrößert. Regional hat der Konzern durch die Übernahme insbesondere das Geschäft in Nord- und Lateinamerika ausgebaut.
In der veränderten Berichtsstruktur weist das Unternehmen nun sieben Geschäftsfelder und Sonstige aus. Wpb. legte der Umsatz besonders stark bei den Fungiziden (47,8%) und den Insektiziden (37,1%) zu sowie bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften (37,8%). Wpb. Zuwächse verzeichneten auch die Herbizide, Sonstige (je 12,7%) und Gemüsesaatgut (5,9%). Bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften war der Umsatz wpb. stabil, einen Rückgang (wpb. 14,1%) gab es bei Environmental Science, dem Geschäft mit Anwendungen im nichtlandwirtschaftlichen Bereich, wie etwa Gartenbau etc.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich um 99,1% auf 631 Mio. Euro. Im Vorjahresquartal wurde das Ergebnis durch die Situation in Brasilien belastet. Einen positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von 70 Mio. Euro lieferte im zweiten Quartal 2018 das neu akquirierte Geschäft.
Ausblick
Für den Bayer-Konzern wird nun ein Umsatz von mehr als 39 Mrd. Euro erwartet (bisher: unter 35 Mrd. Euro). Hiervon entfallen mehr als 5 Mrd. Euro auf das übernommene Monsanto-Geschäft. Durch die Veräußerung bestimmter Aktivitäten an BASF mindert sich der geplante Umsatz um etwa 1 Mrd. Euro. Dies entspricht nun wpb. einer Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich (bisher: im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich).
Für das EBITDA vor Sondereinflüssen prognostiziert Bayer nun einen Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich (bisher: Verringerung im unteren einstelligen Prozentbereich).