Zufrieden mit der Umsetzung des Dürrehilfsprogramms zeigt sich der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Hermann Onko Aeikens. „Die Befürchtungen einiger Verbände, die Maßnahme laufe ins Leere, scheinen sich nach Mitteilungen der Länder nicht zu bestätigen“, sagt der Staatssekretär im Interview mit AGRA-EUROPE.
Nach anfänglicher Kritik an zu strengen und zu bürokratischen Vorgaben habe sich mehr und mehr die Einsicht durchgesetzt, dass die Bindung der Dürrehilfen an Kriterien der Bedürftigkeit sinnvoll und notwendig sei. Insbesondere die Kritik aus Ostdeutschland an einer vermeintlichen Benachteiligung der dortigen Strukturen erweist sich nach Einschätzung von Aeikens als unberechtigt.
So ließen die bisherigen Rückmeldungen der Länder nicht den Schluss zu, dass die agrarstrukturellen Besonderheiten der neuen Länder zu weniger Anträgen führten. Beispielsweise spiegle in Thüringen der Antragseingang von natürlichen und juristischen Personen die Verteilung der Rechtsformen im Land wider.
Änderungen im Antragsverfahren und dabei speziell bei den Kriterien für die Bedürftigkeit schließt der Staatssekretär aus. Noch keinen genauen Überblick hat das Bundeslandwirtschaftsministerium über das beantragte Mittelvolumen.
Betriebliches Risikomanagement immer wichtiger
Aeikens weist darauf hin, dass die meisten Antragsfristen der Länder Ende November enden. Nach Ablauf der Antragsfrist würden die Länder die Anträge prüfen und bei Vorliegen der Voraussetzungen bewilligen und die Hilfen auszahlen. Einige Länder hätten sich für Abschlagszahlungen entschieden. In welchem Umfang die zur Verfügung stehenden Mittel von insgesamt 340 Mio Euro in Anspruch genommen würden, lasse sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen.
Sollten Gelder in diesem Jahr nicht verausgabt werden, werde sich das Bundeslandwirtschaftsministerium einsetzen, dass diese Mittel im kommenden Jahr erneut vom Bundesfinanzministerium zur Verfügung gestellt würden, versichert Aeikens. Er betont zugleich die Notwendigkeit, die Betriebe unabhängig von Einzelereignissen wie der diesjährigen Trockenheit dabei zu unterstützen, sich auf wachsende Klimarisiken einzustellen.