In Frankreich hat der Dachverband der Saatgutvermehrer (FNAMS) auf neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen für seine Mitglieder hingewiesen. Im Vorfeld des Jahreskongresses der Organisation, die am 10. Juni in Crest im südfranzösischen Departement Drôme stattfinden wird, sprach Verbandspräsident Jean-Noël Dhennin in der ersten Maiwoche vor Journalisten in Paris unter anderem die Notwendigkeit an, die Kommunikation in Sachen „kontrollierter Artenvielfalt“ weiter zu pflegen, und zwar ohne sich den notwendigen Veränderungen zu widersetzen.
Die Verwaltungschefin des FNAMS, Anne Gayraud, verwies auf eine Studie des interprofessionellen Saatgutverbandes (GNIS), wonach eine bewusst kultivierte Artenvielfalt in der Landwirtschaft nicht abnehmen werde und dazu auch die Saatgutvermehrer ihren Beitrag leisteten. Bei Ackerkulturen, dem Schwerpunkt der Studie, könne man eindeutig feststellen, dass aufgrund einer stärkeren Angebotssegmentierung von Saatgut mittlerweile eine größere Vielfalt von Getreidesorten angebaut werde.
Präsident Dhennin räumte allerdings ein, es sei gelegentlich schwierig, entsprechendes Qualitätssaatgut zu produzieren. Als Beispiel nannte er die dünn besiedelte Landschaft Beauce in der zentralfranzösischen Börde, in der Getreide- und Zuckerrübenfelder vorherrschten. Dort sei im vergangenen Jahr bei wilden Karotten die Toleranzgrenze überschritten worden. Eine gute Kommunikation mit den lokalen Behörden habe jedoch ein lokales Ausrottungsprogramm ermöglicht. (AgE)