Das Jahr 2020 ist das Internationale Jahr der Pflanzengesundheit. Gitta Connemann wünscht sich, dass nun wieder vorurteilsfrei über modernen Pflanzenbau gesprochen wird. Denn laut der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion brauche moderner Pflanzenbau Innovation. Dazu gehören ihrer Ansicht nach auch die neuen, molekularen Züchtungsmethoden. Dieser Innovationsmotor dürfe nicht abgewürgt werden.
"Sonst entgehen der Landwirtschaft innovative Sorten. Und die Pflanzenzucht in Deutschland würde abgehängt. Die Arbeit der vorwiegend mittelständischen Zuchtbetriebe beruht nach wie vor auf Kreuzung und Selektion. Aber neuartige Züchtungstechnologien wie Crispr/Cas können dort ergänzend eingesetzt werden", so Connemann. Zudem seien Pflanzen aus Genome Editing außerhalb der EU inzwischen Standard. Sie könnten ohne gesonderte Zulassung und Kennzeichnung angebaut werden und seien von klassisch gezüchteten Sorten nicht zu unterscheiden.
"Neue Züchtungstechnologie führen gezielt und schneller zu züchterischem Fortschritt. Gerade die Auswirkungen eines sich ändernden Klimas erfordern zeitnah angepasste Sorten. Denn es geht auch um die Ernährungssouveränität Deutschlands. Zudem helfen neue, krankheitsresistente Sorten, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln noch weiter zu beschränken", so die Politikerin gegenüber top agrar online.
Allerdings sei auch klar, dass der Einsatz wirksamer Pflanzenschutzmittel in Deutschland für einen nachhaltigen Pflanzenbau möglich bleiben muss. Moderner Pflanzenschutz auf wissenschaftlicher Basis sichere die Ernten und eine heimische und regionale Lebensmittelerzeugung in Deutschland, ist Connemann überzeugt. "In Deutschland sollen Landwirte und Gärtner auch zukünftig wirtschaftlich erfolgreich Weizen, Kartoffeln, Futterpflanzen, Radieschen und Zierpflanzen anbauen können. Denn sie verfügen über das erforderliche Fachwissen und die notwendige Professionalität.“