Zwischen Januar und März 2016 haben die Fachexperten der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) interessierte Landwirte zu ihren alljährlichen Pflanzenbau-Veranstaltungen geladen – diesmal unter dem Motto „Ursachenforschung Höchsterträge – Jedes Jahr bringt neue Herausforderungen“.
Seit mehreren Jahren als Veranstaltungen in den Wintermonaten etabliert, konnten die RWZ-Experten mit ihren Tagungen wieder eine hervorragende Besucherresonanz erzielen: Mehr als 2.600 Kunden aus dem gesamten RWZ-Vertriebsgebiet kamen zu den Vorträgen.
Im Fokus der Veranstaltungen standen neben dem obligatorischen Rückblick auf das Jahr 2015 neue Lösungsansätze für die Landwirtschaft zur Sicherung hoher Erträge aus den Bereichen Düngung, Pflanzenschutz und Saatgut.
Düngung: Effizienz und Effektivität werden bedeutsamer
Vor dem Hintergrund der neuen Düngeverordnung werden die Effizienz und die Effektivität der eingesetzten Nährstoffe immer bedeutsamer werden. Hier kommen große Herausforderungen auf die Landwirtschaft zu, die nur zu meistern sind, wenn alle Register gezogen werden.
Die RWZ-Berater stellten entsprechende Konzepte vor. Nährstoffverluste kosten Geld und belasten die Bilanz. Zudem ist es wichtig, neben der Stickstoffdüngung auch den pH-Wert im Boden durch turnusmäßige Kalkung im Optimum zu halten und auf die Versorgung mit Phosphor und Kalium zu achten. Darüber hinaus kann die Versorgung mit Mikronährstoffen bei Höchsterträgen zum begrenzenden Faktor werden. Um einem möglichen Nährstoffmangel entgegenzuwirken, besteht die Möglichkeit, die Pflanzen mit Blattdüngern in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln zu versorgen.
Pflanzenschutz: Resistenzmanagement erfordert Haushalten mit vorhandenen Wirkstoffen!
Neben politischen Themen wie der Zulassungssituation bei Pflanzenschutzmitteln gehören Resistenzen zu den größten Herausforderungen über das Jahr 2016 hinaus. „Nur die Summe aller Maßnahmen führt zum Erfolg“ lautete folgerichtig das Fazit. Da die Pflanzenschutzindustrie durch schärfere Umweltauflagen mit Zulassungsproblemen kämpft, gibt es zurzeit keine neuen Wirkstoffe geschweige denn neue Wirkmechanismen auf dem Markt. Die Empfehlung der RWZ-Experten lautet daher: Haushalten mit den Wirkstoffen, die vorhanden sind. So ist es entscheidend für ein erfolgreiches Resistenzmanagement, über alle Kulturen hinweg die Wirkstoffklassen zu wechseln und nicht Pflanzenschutzmittel der gleichen Wirkstoffgruppe in der Fruchtfolge hintereinander auszubringen. Viele „Inhouse-Lösungen“ der Pflanzenschutzindustrien helfen hier nicht weiter.
Zusatzthemen aus dem Saatgutbereich wie Zwischenfruchtmischungen und Sommerkulturen – z.B. die neue Sommerbraugerste AVALON und die Futtererbse ANGELUS – sowie Erfahrungsberichte aus dem ersten Jahr nach Einführung der Greening-Verordnung rundeten die Vorträge ab.
Reiner Wintz, Leiter des Geschäftsbereichs Pflanzliche Produktion, äußerte sich sehr zufrieden mit der Bilanz der Informationsveranstaltungen: „Unsere Pflanzenbautagungen bieten unseren Kunden die Möglichkeit, immer die neuesten Erkenntnisse rund um den Einsatz von Düngemitteln, Pflanzenschutz und Saatgut zu erhalten und Fachempfehlungen für die kommende Saison einzuholen. Abgesehen davon sind unsere Veranstaltungen auch immer eine ausgezeichnete ‚Visitenkarte‘ der RWZ. Sie belegen, wie ernst wir Professionalität, Kompetenz und Kundennähe nehmen und sorgen dafür, dass diese Themen keine Lippenbekenntnisse bleiben.“