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Tipps gegen den Maiszünsler: Diese Geräte sind effektiv

Knicken Maispflanzen ab, sind Zünsler oft die Übeltäter. Bundesweit nehmen die Schäden zu. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Stoppeln im Herbst gut zerkleinern. Doch welche Geräte eignen sich dafür?

Lesezeit: 14 Minuten

Unsere Autoren: Ursula Furth, Alexander Czech, Dr. Norbert Uppenkamp, Landwirtschaftskammer NRW

Abgeknickte Fahnen und Maispflanzen sowie Bohrmehl an der Außenseite der Stängel – das sind die klassischen Schadsymptome von Maiszünslern. Mittlerweile tritt der Schädling in nahezu allen Regionen Deutschlands auf und in fast allen gilt er als der wirtschaftlich bedeutendste im Maisanbau.

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Durch das Einbohren in den Stängel und den anschließenden Fraß beeinträchtigen die Larven die Wasser- und Nährstoffversorgung der Maispflanze. Die Bohrgänge und die durch das wiederholte Aus- und Einbohren entstehenden Löcher entlang des Stängels verringern die Stabilität der Maispflanze. Das erhöht die Gefahr von Lager durch Sturm und Starkregen.

Zudem bieten die Fraßstellen ideale Eintrittspforten für Sekundärinfektionen durch verschiedene Fusariumarten. Die Folge: höhere Mykotoxinbelastung der Ernteware. Wird belasteter Mais verfüttert, kann sich das auf die Gesundheit von Tieren auswirken. Während vorwiegend Schweine auf Mykotoxine reagieren, gelten Rinder als unempfindlicher.

Stoppelzerkleinerung ist das A und O

Zwar ist der Zünsler auch während der Saison biologisch oder chemisch bekämpfbar, die effektivste Maßnahme gegen den Schädling ist aber nach wie vor die Stoppelbearbeitung nach der Ernte. Mit diesem Arbeitsgang zerstören Sie die Überwinterungsquartiere der Larven im bodennahen Stängel und reduzieren so die Überlebensrate. Dies gelingt jedoch nur, wenn geeignete Bodenbearbeitungsgeräte zum Einsatz kommen – und zwar flächendeckend.

Wie stark und wie tief der Stängel zerkleinert werden muss, hängt maßgeblich mit dem Zeitpunkt des Erntetermins zusammen. Je später die Ernte, desto tiefer sitzen die Maiszünsler. Daher sind die Anforderungen bei Körnermais und CCM höher als bei Silomais. Um die Stängel konsequent zu zerstören ist es – unabhängig von der Nutzung des Maises – wichtig, die im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten verfügbaren Maschinen effektiv einzusetzen.

Die mit Abstand intensivste Zerkleinerung erfordert der pfluglose Weizenanbau nach Mais, da der zusätzliche Bekämpfungseffekt einer tiefen Maisstroheinarbeitung entfällt. Aber auch beim Einsatz eines Pflugs nach der Maisernte sollte man sich nicht zu sicher sein. Damit die Larven absterben, müssen sie mindestens 15 cm tief im Boden vergraben werden.

Vorhandene Technik oft nur eine Notlösung

Für hohe Maschinenauslastungen und um Kosten zu sparen, ist es naheliegend, betriebseigene Geräte zur Zünslerbekämpfung zu verwenden. Häufig werden daher Scheibeneggen (V- oder X-förmige), Kurzscheibeneggen, Kreiseleggen oder Fräsen verwendet, um die Ernterückstände einzumischen oder zu zerkleinern. Diese Geräte vermischen die Rückstände zwar gut mit dem Boden, zerkleinern sie aber nur unzureichend.

Bei einem Testeinsatz von top agrar und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen auf leichtem Sandboden konnte die Kettenscheibenegge (Bild oben) Stoppeln und auch Maisstroh noch am intensivsten zerstören. Dabei ist die reibende Arbeitsweise der Scheiben, aufgrund des steilen Anstellwinkels von 45°, ausschlaggebender als ihre schneidende Wirkung. Positiv ist, dass sich die Scheiben durch die einzelnen Kettenglieder sehr gut an den Boden anpassen. Insbesondere auf feuchten und schweren sowie auf sehr harten Böden sind den Kettenscheibeneggen jedoch Grenzen gesetzt.

Was leisten Messerwalzen und Co.?

Die Landtechnikhersteller haben die auftretenden Probleme im Zusammenhang mit dem Maiszünsler erkannt und in den vergangenen Jahren vermehrt Messerwalzen und schneidende Scheibenwerkzeuge (weiter-)entwickelt und auf den Markt gebracht. Diese Geräte werden entweder solo angeboten oder für einen besseren Bekämpfungserfolg z.B. mit einem Striegel kombiniert. Maschinen dieser Kategorie eignen sich auch gut, um Zwischenfrüchte einzuarbeiten sowie zur extrem flachen Bodenbearbeitung.

Die walzenförmig arbeitenden Geräte zeigen in der Praxis relativ gute Ergebnisse, vor allem dann, wenn die Stoppeln sehr mürbe sind. Messerförmige Profile zerschneiden und zerfasern unter diesen Bedingungen die Stoppeln sehr gut. Weniger gut funktionieren sie dagegen bei frisch abgeernteten, noch elastischen Ernterückständen und einer massiven Maisstrohmatte.

Die Breite der einzelnen Walzenelemente ist ausschlaggebend für die Bodenanpassung. Je breiter die Elemente, desto schlechter passen sie sich an den Boden an. Für eine ganzflächige Bearbeitung haben sich schmale und versetzt angeordnete Walzenelemente mit ausreichender Überlappung bewährt.

Um die Verstopfungsgefahr zu minimieren, empfiehlt es sich, schnell zu fahren. Daraus resultiert, dass schwere Walzen bei Fahrten hangaufwärts erhebliche Zugleistungen benötigen. Auf schweren und feuchten Böden kommen Walzen schnell an ihre Grenzen.

Der Einsatz von Schneidscheiben erfolgt in der Regel in Kombination mit quer zur Fahrtrichtung arbeitenden Walzen. Daraus entsteht ein schachbrettartiges Schnittmuster. Mit schräg gestellten und stark gewellten Scheiben kann man den Boden aber auch ganzflächig bearbeiten.

Zwischenfazit: Die Zerkleinerungsintensität und Einsatzsicherheit der beschriebenen Geräte reicht bei pfluglosem Anbausystem für eine ausreichend wirksame Maiszünsler- und Fusarienbekämpfung in der Regel nicht aus!

Wie gut eignen sich Mulcher?

Zapfwellengetriebene Mulcher sind unabhängig von den Bodeneigenschaften und vom Bodenzustand einsetzbar. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Sichel- und Schlegelmulchern.

Sichelmulcher werden häufig als angehängte Geräte mit großen Arbeitsbreiten angeboten. Die Durchtrennung der Maisstoppeln und des Maisstrohs mithilfe der Sichelmesser und der Schlegelkante erfolgt einmalig. Eine zusätzliche Zerkleinerung der organischen Restmengen kann durch die paarweise Anordnung von zwei Sichelmessern übereinander erfolgen. Gegenschneiden zerfasern bzw. zerkleinern das Material zusätzlich, bremsen aber den Gutstrom und erhöhen den Leistungsbedarf. Die Hersteller sind dazu übergegangen, Leitbleche in die Geräte zu montieren, um Schwadbildungen in Folge von großen Strohmengen zu minimieren.

Für eine gute Bodenanpassung ist die Tiefenführung der einzelnen Segmente entscheidend. Geringe Schnitthöhen lassen sich bei unebenen Bodenoberflächen trotzdem nur schwer umsetzen. Kommt es zum Kontakt von Boden und Sichelmesser, steigt der Leistungsbedarf sprunghaft an. Bei einigen Sonderbauformen, wie dem Kreiselschläger der Firma Z-ex, werden anstelle des Messers stumpfe Werkzeuge verwendet. Diese ersetzen mit der schlagenden und zerfasernden Arbeitsweise den glatten Schnitt. So entsteht eine große Oberfläche, an der Bodenorganismen angreifen können, um den Rotteprozess einzuleiten bzw. zu beschleunigen. Mithilfe einer flexiblen Aufhängung der Schlagwerkzeuge ist eine extrem flache Arbeitstiefe möglich.

Schlegelmulcher haben gegenüber Sichelmulchern den Vorteil, dass bei Bodenunebenheiten quer zur Fahrtrichtung immer nur eine geringe Anzahl an Schlegel in den Boden eingreift. Aus diesem Grund werden Schlegelmulcher in der Praxis häufig tiefer eingestellt. Misst man den Leistungsbedarf, zeigt sich, dass sowohl im Leerlauf als auch während der Arbeit die Unterschiede zwischen verschiedenen Schlegelmulchern größer waren als zwischen Sichel- und Schlegelmulcher. Der höhere Leistungsbedarf der Schlegelmulcher beruht zu einem großen Teil auf der tieferen Arbeitseinstellung und den damit verbundenen häufigeren Eingriffen in den Boden.

Um trotz großer Mengen organischer Substanz hohe Durchsätze zu ermöglichen und Verstopfungen zu verhindern, sind große Rotordurchmesser in einem großen Gehäuse und schwere Schlegel mit außenliegendem Schwerpunkt notwendig. Bei Geräten, die auf hohen Durchsatz ausgelegt sind, kann es bei sehr geringen Mengen jedoch zu einer unzureichenden Zerkleinerung kommen, da der Materialstrom für eine wirksame Arbeitsweise der Gegenschneide nicht ausreicht. Abhilfe bei diesem Problem bietet hier beispielsweise die Firma Müthing mit einer hydraulisch verstellbaren Schneidschiene, wodurch eine flexible Anpassung an unterschiedliche Gegebenheiten möglich ist.

Die Einsatzmöglichkeiten von Schlegelmulchern sind sehr vielfältig. Insbesondere bei sehr hohen Anforderungen an die Zerkleinerungsqualität und -intensität sind Schlegelmulcher mit Hammerschlegeln und Gegenschneiden die Geräte der Wahl. Wie man dieses Gerät möglichst effizient einsetzen kann, lesen Sie in der Reportage unten.

Zwischenfazit: Viele der bisher beschriebenen Geräte sind ursprünglich für andere Anwendungsbereiche entwickelt und zum Teil für die Maiszünsler- und Fusarienbekämpfung optimiert worden. Diese Geräte weisen jedoch gewisse Nachteile auf.

Neue Spezialisten

In letzter Zeit sind daher einige neue Maschinen auf den Markt gekommen, die speziell für die Zünslerkontrolle konstruiert wurden. Die Firma Wallner z.B. bietet den „Halmschredder“ an, den die Firma Baß Antriebstechnik konstruiert hat. Zeitweilig wurde das Gerät auch über das Unternehmen Knoche vertrieben, mittlerweile gehört es jedoch nicht mehr dem Produktportfolio an.

Das Gerät verdreht und reibt die Stoppeln zwischen einer profilierten, aktiv angetriebenen Walze und einer feststehenden Gegenplatte und erzielt dadurch ihren Zerstörungsmechanismus. Das Ergebnis sind in Längsrichtung aufgesplissene Ernterückstände. Die Zerstörung der Stoppeln reicht bis zu 8 cm unterhalb der Werkzeuge, sodass eine Tiefenführung der Einzelreihenaggregate nicht nötig sei, so der Hersteller. Niedergefahrene Stoppeln in Fahrspuren kann dieses Gerät aber nicht erfassen.

Aus dieser Problematik heraus hat die Firma TerraTec den „Stoppelschlitzer“ entwickelt. Das Gerät besteht aus Reihenaggregaten mit senkrecht zur Bodenoberfläche und in Fahrtrichtung angeordneten Messern.

Die zweireihigen Messer durchschneiden in einem Abstand von 2,5 cm auch die am Boden liegenden Stoppeln und den Wurzelhals der Maispflanze.

Da die Platte, an dem die Messer montiert sind, über den Boden gleitet, führt sie das Gerät in der Tiefe. Sie sorgt auch für den nötigen Widerstand beim Kontakt mit dem Boden, sodass die Messer umgeknickte Stoppeln nicht herausreißen, sondern durchschneiden. Auch wenn das Gerät in Tests nicht 100% der Stoppeln erfassen konnte, scheint es ein interessanter Ansatz zu sein, um mit dem Problem der niedergefahrenen Stoppeln umzugehen.

Bei der Ernte Zerkleinern

Um das Problem von umgeknickten Maisstoppeln zu umgehen, wünschen sich Landwirte und Lohnunternehmer schon seit einigen Jahren eine im Vorsatz der Erntemaschinen integrierte Lösung. Die Vorteile eines solchen Systems sind, dass es die Stoppeln bereits vor der Überfahrt zerkleinert und kein zusätzlicher Arbeitsgang notwendig ist.

Seit einigen Jahren bietet die Firma Kemper mit dem „StalkBuster“ ein solches System an. Einzelne, pendelnd aufgehängte Reihenaggregate bearbeiten die Maisstoppeln bis hinunter zum Wurzelhals und zerfasern die Stoppelreste. Nach den bisherigen Erfahrungen erfüllt dieses Gerät die Anforderungen an eine effektive mechanische Maiszünslerbekämpfung.

Mit dem Maispflücker Horizon Star III Razor von der Firma Geringhoff ist eine dem StalkBuster ähnliche Maschine für die Körnermaisernte auf dem Markt. Durch eine Schneidwalze im Pflückaggregat muss der Unterflurhäcksler nicht mehr die gesamte, restliche Organik bearbeiten und zerkleinern. Dies ermöglicht, dass der Unterflurhäcksler weiter vorne angeordnet werden kann und somit tiefer schneidet. Mit dem nach unten gerichteten Winkeleisen versetzt der Horizontalhäcksler den übrig gebliebenen Maisstoppeln einen Schlag von der Seite und fasert sie so zusätzlich auf.

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Direkte Bekämpfung: Chemisch oder biologisch gegen Zünsler

Neben der Stoppelzerkleinerung kann man auch Insektizide oder natürliche Gegenspieler wie Schlupfwespen zur Kontrolle des Zünslers einsetzen.

Mit Spritze, per Drohne oder händisch

Die chemische Bekämpfung richtet sich gegen die frisch geschlüpften Larven, bevor sie sich in den Stängel einbohren. Erfahrungsgemäß liegt der Behandlungstermin in einem Zeitfenster nach dem Hauptzuflug der Falter und deren Larvenschlupf. Der Mais weist dann meist schon eine Wuchshöhe auf, die den Einsatz von Maschinen mit hoher Bodenfreiheit wie Selbstfahrer oder Stelzenschlepper fordert, um Fahrverluste so gering wie möglich zu halten.

Folgende Insektizide aus verschiedenen Wirkstoffklassen sind verfügbar:

  • Coragen: Wirkstoff Rynaxypyr, Aufwandmenge 125 ml/ha.
  • Steward: Wirkstoff Indoxacarb, Aufwandmenge 125 g/ha.
  • Decis forte: Wirkstoff Deltamethrin (Pyrethroid), Aufwandmenge 75 ml/ha.

Ein Einsatz von Decis forte ist allerdings aus fachlicher Sicht im Mais nicht empfehlenswert, da es nicht nützlingsschonend ist. So war in der Vergangenheit zu beobachten, dass es nach Einsatz von Pyrethroiden im Mais im weiteren Vegetationsverlauf zu einem massiven Blattlausbefall kam.

Als weitere Maßnahme ist die biologische Bekämpfung mit Trichogramma-Schlupfwespen möglich. Diese Anwendung zielt auf die Perioden mit intensiver Eiablage ab. Zu empfehlen ist eine zweimalige Behandlung im Abstand von 14 Tagen. Zu beziehen sind die nur etwa 0,4 mm großen Schlupfwespen z.B. bei speziellen Herstellern wie Biocare GmbH, UFA-Samen oder AMW-Nützlinge. Die Firmen bieten sowohl Trichogramma-Karten als auch Trichogramma-Kugeln an.

Die Karten sind eher für kleinere Flächen zu empfehlen, da diese per Hand ausgebracht werden müssen. Die Kugeln kann man mittels Drohnen ausbringen lassen und eignen sich daher auch für größere Flächen. Häufig sind es Maschinenringe, Landhändler sowie andere spezialisierte Dienstleister, die entsprechende Technik vorhalten und auch die Nützlinge bestellen. Die Kosten für eine zweimalige Behandlung mit Trichogramma-Schlupfwespen inkl. Ausbringung sind höher zu veranschlagen als die Kosten einer Insektizidbehandlung.

Eine weitere Möglichkeit der biologischen Bekämpfung sind Bacillus thuringiensis-Präparate. Mit einer Aufwandmenge von 2,0 l/ha ist das Bakterienpräparat Dipel ES zugelassen.

Termin ist entscheidend

Entscheidend für eine erfolgreiche Bekämpfung ist der Behandlungstermin. Überwachen Sie hierzu konsequent den regionalen Zünslerzuflug. Nutzen Sie dafür die regionale Ackerbau-Infos sowie Prognosemodelle, wie z.B. ISIP!

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Lebenszyklus: Vom Ei bis zum Falter

In nicht geschädigten Überwinterungsquartieren entwickeln sich aus den Larven im Frühsommer Falter, die im Mai/Juni in neue Maisbestände fliegen. Nach einem kurzen Vorflug der Männchen werden die nachfolgenden Weibchen begattet. Diese legen dann bis zu 40 Eier dachziegelartig meist an die Unterseite der Maisblätter ab.

Die aus diesen Eigelegen schlüpfenden Larven breiten sich kriechend aus. An Gespinstfäden hängend, können sie sich zur Ausbreitung über kurze Entfernungen auch den Wind zunutze machen. Sie fressen zunächst die Pollen, nagen an den Blättern und bohren sich dann in den Stängel ein. Im Inneren der noch jungen Maispflanze fressen sich die Larven bis zur Fahne. Mit zunehmendem Alter orientieren sich die Larven wieder mehr nach unten. Dabei zerstören Sie das Stängelmark und die Leitungsbahnen. Da die Stängelknoten zum Durchbohren von innen oft zu hart sind, umgehen die Larven diese außerhalb der Stängel – es entstehen weitere Aus- und Einbohrungen.

Im Herbst sind die meisten Larven im unteren Stängelglied, dicht über dem Wurzelkopf der Pflanze und auch im Wurzelballen zu finden. Hier spinnen sich die erwachsenen Larven zur Überwinterung ein. Im Frühjahr des folgenden Jahres verpuppen sie sich und entwickeln sich im Frühsommer wieder zu Faltern. Der Zyklus beginnt von vorn.

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R e p o r t a g e

Mulchen mit System

Es lohnt sich, auf einen ebenen Acker und wenige plattgefahrene Stoppeln zu achten.

Der Schlegelmulcher macht bei der Maisstoppelbearbeitung einen guten Job. Allerdings nur, wenn der Boden eben ist und die Stoppeln nicht plattgefahren sind“, so Franz Dabbelt aus Ascheberg, Nordrhein-Westfalen. Dem Landwirt ist eine sorgfältige Zerstörung der Stoppeln nicht nur wegen dem Maiszünsler wichtig – der durchaus 10 bis 20% der Pflanzen befallen kann –, sondern auch, weil er damit das Fusariumrisiko in nachfolgendem pfluglos bestellten Weizen senkt. Der Schweinemäster setzt auf einen 3 m-Mulcher von Müthing oder greift bei Bedarf auf schlagkräftigere Mulchergespanne seines Lohnunternehmers zurück.

So viele Stoppeln wie möglich

Für eine effektive Zerkleinerung der Stoppeln ist es entscheidend, dass der Mulcher diese zu fassen bekommt. Um das zu erreichen, achtet der Münsterländer auf folgende Aspekte:

Ebener Acker: Nach der Maissaat dürfen keine Bodendämme bleiben. Diese würden dazu führen, dass der Mulcher im Herbst zu hoch läuft und in „Tälern“ stehende Stoppeln nicht tief genug erfassen kann. Gegebenenfalls ist ein Walzgang nach der Saat hilfreich.

Zeitnah mulchen: Im Idealfall fährt der Mulcher direkt nach dem Häcksler auf die Flächen und mulcht ein Großteil des Vorgewendes, bevor es von den Abfahrgespannen plattgefahren wird. Ein weiterer Vorteil des zeitnahen Mulchens ist, dass der Boden in der Regel so trocken ist, dass er nicht an der Walze klebt. Bereits ein Regenschauer kann auf den schweren Böden dazu führen, dass der Mulcher für längere Zeit nicht einzusetzen ist.

Spur in Spur: Während der Ernte sind die Abfahrer dazu angehalten, in der Häckslerspur zu fahren. Die Erfahrung zeigt, dass das sowohl bei 10- als auch bei 12-reihigen Maisvorsätzen möglich ist. „Die Häckslerfahrer waren zwar anfangs nicht begeistert, weil das Befüllen der Anhänger besser geht, je dichter diese am Häcksler fahren, mittlerweile funktioniert das Abfahrsystem aber sehr gut“, so Dabbelt.

Neuen Systemen, wie dem StulkBuster, steht er offen gegenüber, befürchtet aber eine (zu) geringe Flächenleistung beim Häckseln.

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