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Bayers Agrarsparte setzt künftig auf Systemlösungen

Um die Herausforderungen der Agrarbranche zu meistern, setzt Bayer CropScience auf einen ganzheitlichen Ansatz. Das unterstützt auch die neue Geschäftsführerin Karin Guendel Gonzalez.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Geschäftsführung von Bayer liegt seit Anfang März in neuen Händen: Karin Guendel Gonzaleszist seitdem Geschäftsführerin von Bayer Cropscience Deutschland. Die 46-jährige stellte sich im Zuge des Jahrespressegesprächs Anfang März in Köln vor. Zudem verabschiedete sich ihr Vorgänger Peter R. Müller.

Mehr Unterstützung für die Landwirtschaft

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Karin Guendel Gonzalez ist es wichtig, die Organisation zukunftsfähig aufzustellen. Dazu geht es ihr zunächst darum, nicht nur mit den Mitarbeitern, sondern auch mit Landwirten, der Gesellschaft sowie der Politik ins Gespräch zu kommen. „Ich möchte Landwirtinnen und Landwirte mehr in den Mittelpunkt rücken, sie stehen im Zentrum des Handels“, sagt Guendel Gonzalez.

Die gebürtige Polin ist seit ihrer kaufmännischen Ausbildung 1996 im Unternehmen. In den mehr als 25 Jahren hatte sie verschiedenste regionale und globale Führungspositionen inne. Die letzten sechs Wochen nutzte sie, um in Deutschland und Österreich landwirtschaftliche Betriebe, Außendienstmitarbeiten von Bayer und die Agrarhandelspartner kennenzulernen.

Sie appelliert in Richtung Politik: „Unterstützt diese wertvolle Arbeit und nicht zuletzt auch den Beruf Landwirt/Landwirtin und schafft Planungssicherheit und Perspektiven für sie in Deutschland und Österreich! Nur gut geführte Pflanzenbestände und nur gut gehaltene Tiere können uns ernähren und sind nachhaltig.“

Neue Schwerpunkte „Regenerative Landwirtschaft“

Ein künftiges Ziel sei, die Ernährungssicherung sicherzustellen und zudem den Klimawandel anzugehen. Einen großer Hebel dafür sieht Guendel Gonzalez im Boden, der allerdings unter Flächenverlusten und Degradation leide. Daher stellt Bayer weltweit die Regenerative Landwirtschaft in den Fokus.

Die Landwirtschaft brauch neben gesellschaftlicher, politischer und finanzieller Unterstützung vor allem auch Werschätzung für die geleiste Arbeit." - Karin Guendel Gonzales

Ein Schlüssel, um diese Herausforderung zu meisten, sei die Digitalisierung. „Es wird wichtiger werden, die Maßnahmen im Feld konsequent zu messen“, sagt Guendel Gonzalez. Nur so ließen sich die besten Entscheidungen für die Zukunft treffen. Dafür könnten Wirkung der Pflanzenschutzmittel, Eigenschaften neuer Sorten und digitale Anwendungen stärker verknüpft werden. Für die Praxis bedeutet das, dass eher ganzheitliche Systemlösungen statt einzelne Produkte angeboten werden.

Herausforderungen brauchen Innovationen

„Auch die Beratung wird komplexer und intensivier“, blickt der ehemalige Geschäftsführer Peter Müller in die Zukunft. Diese Leistungen könnten auch eine Wertschöpfungsmöglichkeit sein. Denn die gesamte Agrarbranche müsse sich neu organisieren und evtl. neue Partnerschaften eingehen, um für die Zukunft gerüstet zu sein – die Herausforderungen in dem dynamischen Marktumfeld seien groß. Neben den politischen Vorgaben zur Reduktion von Pflanzenschutz, Risikominimierung von Düngern und mehr Ökolandbau kommen potenzielle Versorgungsengpässe bei einzelnen Pflanzenschutzmitteln sowie der züchterübergreifenden Warenversorgung bei Saatgut.

„Die Herausforderungen sind so groß, dass wir einen Innovationsmix benötigen: Weniger und gezielter Pflanzenschutz einsetzen, mit möglichst neuen Wirkstoffgruppen“, sagt Müller. Die großen Themenfelder Politik, Gesellschaft, Regulationstechnik und Umwelt sowie Digitalisierung bleiben bestehen. Als eine Innovation sieht er die Technik des Genome editing und hofft, dass dieses auch bald nutzbar ist.

Neue Pflanzenschutzmittel für die Ackerbau

Über neue Produkte für 2023 berichtete Justus Scheurlen, Leiter des Kundenmarketings bei Bayer. Neu ab diesem Jahr sind:

  • Das Getreideherbizid-Pack Incelo Komplett. Es besteht aus 300 g/ha Incelo WG (ALS-Hemmer 45 g/kg Mesosulfuron und ALS-Hemmer 15 g/kg Thiencarbazone) + 0,1 l/ha Husar OD (ALS-Hemmer 100 g/l Iodosulfuron) +1,0 l/ha Biopower. Es soll Ackerfuchsschwanz und Weidelgras besser und andere Schadgräser genauso gut erfassen als bzw. wie der Vorgänger Atlantis komplett. Zudem sei das Unrakutspektrum breit, inkl. Klette, so Scheurle.
  • Das Zuckerrübensystem Conviso Smart, bestehend aus dem Herbizid ConvisoOne von Bayer und den „Smarten“, ALS-Hemmer-toleranten Zuckerrübensorten von KWS. Scheurlen erwartet für 2023 einen Anbau von mehr als 10.000 ha in Deutschland. Was es mit ConvisoSmart im Detail auf sich hat, haben wir hier für Sie zusammengestellt.
  • Die beiden Silomaissorten DKC3414 und DKC3418. Sie seien das Ergebnis aus erstmals durchgeführter KI-Züchtung. In den Landessortenversuchen hätten die mittelfrühen Sorten gute Ergebnisse gebracht. Zudem seien beide Sorten als „SiloExtra“- sowie „ExtraRobust“-Sorte ausgezeichnet.

Im Ausblick steht eine erwartete Zulassung des Getreidefungizides Delaro forte (Prothioconazol, Spiroxamin und Trifloxistrobin) für 2024. Die Zulassung für das biologische Kartoffelfungizid Serenade Soil Active (Bacillus amyloliquefaciens) wird für 2025 erwartet.

MagicTrap und Climate Fieldview – Direktverkauf in die Praxis

Ein neueres Geschäftsmodell ist auch, dass „Bayer über einen Onlineshop direkt an die Landwirte verkauf“, berichtet Katharina Au, Leiterin Vertrieb Saatgut und Digitalisierung bei Bayer. So z.B. mit der digitalen Gelbschale, der MagicTrap.

Dabei fotografiert eine solarbetriebene Kamera den Inhalt der Gelbschale und sendet die Fotos an die Bayer-App MagicScout. Diese wertet die Fotos aus und erkennet Rapserdfloh, Glanzkäfer und Rüssler. So können die Landwirte den Schädlingszuflug überblicken (top agrar berichtete). Aktuell liegen die Kosten für eine Gelbschale bei 99,00 € (UVP: 149,00 €).

Auch die Software Climate Fieldview vertreibt Bayer direkt an die Landwirte. Auf Basis von Biomassekarten lassen sich Erträge direkt kartieren. Ebenso zeichnet das System Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen auf. „Wichtig ist, dass am Ende eine einfache Erfolgsmessung machbar ist, dass soll das System leisten“, sagt Katharina Au.

Die größte wahrgenommen Hürde in der Landwirtschaft sei allerdings noch die Landtechnik. Rund 20 bis 25% der Betriebe haben Technik, die Erträge erfasst, aber nur 5% nutzen dies. Um jeden Mähdrescher nachrüsten zu können, bietet Bayer das Climate FieldView FieldKit an. Die Kosten liegen bei gut 4.800€ plus evtl. notwendige Adapter für 200 bis 300 €.

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