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Niedersachsen präsentiert Ackerbau- und Grünlandstrategie

Die Landwirtschaft in Niedersachsen bekommt eine eigene Strategie. Dazu gehören auch Demonstrationsbetriebe und eine neues Ackerbauzentrum.

Lesezeit: 3 Minuten

Niedersachsen hat seine erste Ackerbau- und Grünlandstrategie. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast präsentierte am 22. März das Ergebnis live aus einem mobilen Schulungstruck vor dem Ministerium per YouTube.

Mit der niedersächsischen Strategie wolle man Orientierung geben, erklärte Otte-Kinast. Denn die Gesellschaft habe heute erheblich größere Anforderungen in Bezug auf Klima-, Umwelt-, Arten-, Gewässer- und Tierschutz. „Gleichzeitig nehmen unsere Landwirte und Landwirtinnen eine wichtige und sehr verantwortungsvolle Aufgabe wahr: uns mit Ernährung zu versorgen. Davon müssen sie aber auch leben können“, so Otte-Kinast. Jeder Landwirt habe ein hohes Interesse daran, seinen Boden, der seine Existenzgrundlage ist, zu pflegen.

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Seit dem Start im Mai 2019 engagierten sich über 100 Experten und Expertinnen in diesen sechs Arbeitsgruppen:

  • Gesellschaft und Akzeptanz
  • Boden, Fruchtfolge, Beregnung und Düngung
  • Pflanzenschutz und Pflanzenzüchtung; Digitalisierung
  • Biodiversität; Klimaschutz, Klimaanpassung
  • Ökonomie
  • Grünland

In die neue Strategie brachten sich auch das Grünlandzentrum aus Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch) ein, sowie das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachen (Visselhövede) und das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen (Werlte).

Konkrete Inhalte und Leitbilder

Die Strategie sei eingebettet in die Ackerbaustrategie des Bundes, die aktuelle Gesetzgebung und die vielfältigen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Rahmen des ‚Niedersächsischen Weges‘ und den künftigen Anforderungen des Klimaschutzes, so die Ministerin. Doch wie soll die Zukunft des Ackerbaus und der Grünlandbewirtschaftung aussehen? Es gehe ihr dabei nicht nur um Ertragssicherung, Ressourcenschonung, Biodiversität und Nachhaltigkeit, sagt Otte-Kinast. „Ebenso wichtig ist der Dialog mit der Gesellschaft. Wir müssen erklären, was wir tun – auf dem Acker ebenso wie in der Tierhaltung. Und am Ende führt steigende Wertschätzung auch zu mehr Wertschöpfung auf den Höfen“, ist sich die Ministerin sicher.

Diese Ackerbau- und Grünlandstrategie sichert unsere Lebensgrundlage." - Barbara Otte-Kinast

Konkrete Ideen präsentiert die Strategie mit Inhalten, z.B. für künftige Fruchtfolgen. Um die betriebsindividuelle Fruchtfolge optimal anzupassen, seien folgende Maßnahmen hilfreich:

  • 4- bis 6-feldrige Fruchtfolgen anstreben, Daueranbau einer Fruchtart vermeiden
  • Fruchtartenvielfalt an Zahlungen aus 1./2. Säule der GAP koppeln
  • Entwicklung spezifischer Landnutzungskonzepte auch für neue Fruchtarten inklusive deren Vermarktungs-, Organisations- und Managementstrukturen fördern
  • Pilotprojekt zur besseren gesellschaftlichen Wahrnehmung des Ackerbaus initiieren (Boden, Fruchtfolge etc.)

Wie die Zukunft des Grünlands aussehen soll, dafür hat die Strategie einen eigenen Part. Die Grundsätze spiegeln sich im Leitbild der Grünlandstrategie:

  • Alle Kategorien der Grünlandnutzung sind gleichermaßen mit ihren Produkten und ökologischen Leistungen für die Betriebe wirtschaftlich attraktiv und leisten damit einen angemessenen Beitrag zur Einkommens- und Vermögenssicherung.
  • Das Grünland gewährleistet durch ausreichende Flächengröße, Verteilung und Biotopqualitäten stabile bzw. zunehmende Populationen der charakteristischen Tier- und Pflanzenarten der verschiedenen Grünlandbiotope trockener bis nasser Standorte.
  • Durch ein gebietsbezogenes Wassermanagement sind die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel erfolgt (insbesondere auf kohlenstoffreichen Böden) und auch der Arten und Biotopschutz ist verbessert.

Neues Ackerbauzentrum und Demonstrationsbetriebe

Die Wissensvermittlung zwischen Wissenschaft, Praxis, Politik und Gesellschaft gehört künftig zu den Aufgaben eines neuen Ackerbauzentrums. Dieses soll noch in der ersten Jahreshälfte im Raum Braunschweig/Helmstedt mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Helmstedt entstehen.

Um die Ergebnisse der Ackerbau- und Grünlandstrategie direkt vor Ort zu testen, sind künftig Demonstrationsbetriebe geplant. Dort sollen Feldbegehungen, Feldtage und Maschinenvorführungen stattfinden.

Beteiligung erwünscht

Wer will, kann sich weiterhin an der Strategie beteiligen. Um seine Meinung zu äußern, mitarbeiten zu wollen oder um als Demonstrationsbetrieb mit einem besonderen Schwerpunkt (z.B. vielfältige Fruchtfolgen, reduzierter Pflanzenschutzmitteleinsatz, effiziente Beregnung“, Futterleguminosenanbau) aktiv die Strategie umzusetzen reicht eine E-Mail an: ackerbaugruenlandstrategie@ml.niedersachsen.de

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