Anhand der Pflanze Ackerschmalwand haben Schweizer Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen aus Kalifornien und Großbritannien erstmals experimentell bestätigt, dass Schädlinge die Selektion und genetische Vielfalt der von ihnen befallenen Pflanzenarten stark beeinflussen.
Wie die Universität Zürich in der vergangenen Woche mitteilte, passen sich Pflanzen der gleichen Art an die lokal vorherrschenden Schädlinge an und bilden entsprechende Abwehrstoffe aus. Diese neu gewonnenen Erkenntnisse könnten in Zukunft dazu genutzt werden, maßgeschneidertes Saatgut zu entwickeln, das gegen lokal dominant auftretende Schädlinge resistent sei. Auf diese Weise lasse sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark einschränken.
Die innerartliche genetische Vielfalt vieler Pflanzen sei heute durch den vom Menschen ausgeübten Selektionsdruck vielerorts gefährdet. Nutzpflanzen würden unter Preisgabe der natürlichen Abwehrmechanismen auf schnelles Wachstum und maximalen Ertrag hin selektioniert, womit der Einsatz von Pestiziden unumgänglich werde. (AgE)