Wettbewerbsverzerrung
Polen erlaubt auch 2020 neonikotinoide Rapsbeizung
Die Polen schert das EU-Recht wenig: Trotz geltendem EU-Verbot dürfen unsere Nachbarn auch für 2020/21 ihr Raps-Saatgut mit dem Pflanzenschutzmittel Cruiser OSR 322 FS von Syngenta beizen.
Die polnischen Rapserzeuger können auch zur Ernte 2021 neonikotinoidgebeiztes Saatgut einsetzen. Laut einer von Landwirtschaftsminister Jan Krzysztof Ardanowski unterzeichneten Sondergenehmigung, darf Rapssaatgut in Polen vom 1. Juni bis zum 28. September 2020 entgegen dem geltenden EU-Verbot mit dem Pflanzenschutzmittel Cruiser OSR 322 FS von Syngenta gebeizt werden.
Ardanowski reagierte damit auf ein Ersuchen des Nationalen Verbandes der Raps- und Eiweißpflanzenerzeuger (KZPRiRB), der im Falle einer nicht erfolgten Notfallzulassung vor erheblichen Schäden durch Schadinsekten gewarnt hatte.
Cruiser OSR 322 FS enthält den Wirkstoff Thiamethoxam aus der Gruppe der Neonikotinoide und ist in Deutschland seit 2013 nicht mehr zugelassen. Der Verband hatte zuvor dargelegt, dass in den vergangenen Jahren in unbehandelten Beständen eine deutliche Zunahme der Schädlingspopulation beobachtet worden sei. Im Jahr 2018 hätten Untersuchungen gezeigt, dass auf solchen Schlägen zwischen 50 % und 80 % der Rapswurzel von Insekten beschädigt worden seien.
Ein ähnliches Schadbild sei auch im vergangenen Jahr festgestellt worden. Dies und weitergehende Blattschäden hätten die Anfälligkeit der Pflanzen für weitere Rapskrankheiten potenziert und das Ertragspotential stark begrenzt.
Polen hatte schon in den Vorjahren begrenzte Notfallzulassungen für neonikotinoide Beizmittel erteilt. In diesem Jahr soll Medienberichten zufolge die Beizung von Saatgut für eine Fläche von rund 250.000 ha möglich sein.
Die Europäische Union hat 2018 Thiamethoxam wie auch die beiden weiteren Neonikotinoide Imidacloprid und Clothianidin komplett für die Anwendung im Freiland verboten; das gilt auch für die Saatgutbehandlung. Ausschließlich in Gewächshäusern dürfen diese Mittel laut geltendem EU-Recht noch genutzt werden. In Notfallsituationen ist aber eine Ausnahmegenehmigung möglich. Von dieser hatten 2019 mehrere EU-Länder Gebrauch gemacht; Deutschland gehörte nicht dazu.
von Peter Held
Studie der Universität Mainz
Liebe Kollegen, lest doch mal die Studie der Universität Mainz zu den Wirkungsweisen der Neonikotinoide auf die Bienen und die Umwelt! Der Link steht hier gleich unten dran. Natürlich gehört die Anwendung untersagt und den Polen wünsche ich ein Vertragsverletzungsverfahren an den ... mehr anzeigen Hals. Vor polnischem Bienenhonig kann ich als Imker nur warnen, da gehört ein Importverbot her! weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
Einseitige Studie
Für die Bewertung ist essentiell, ob von direktem Kontakt mit dem Mittel ausgegangen wird, oder nicht. Minimengen ans Korn gebeizt und die Pflanze blüht erst viele Monate später, ist bedeutungslos. Auf jeden Fall besser, als den raps mehrfach flächig mit Pyrethroid zu spritzen, oder ... mehr anzeigen den Rapsanbau komplett zu opfern. Das ist für Natur, Bienen, Imker, Artenvielfalt, Klima, Verbraucher usw. auf jeden Fall die schlechetere Alternative. Es wird der Tag kommen, wo sich die Imker den Raps, egal ob gebeizt oder ungebeizt zurück wünschen. Schmeißen Wie ruhig mit Importverboten um sich. Bei einem Selbstversorgungsgrad von 30% bei Honig vielleicht nicht besonders klug... weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
Wie machen das die Polen?
Beantragen das die Landwirte beim Landwirtschaftsminister? Macht der das von sich aus? Könnte das Deutschland bzw. Frau Klöckner (so sie denn wollte) auch?
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von Wilhelm Grimm
Eigene BRD-Entscheidungen, Herr Bothe ?
Ich befürchte noch mehr Entscheidungen zum Nachteil der deutschen Bauern.
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von Gerhard Odinga
EU Selbstversorgung aufrecht halten
Aus meiner Sicht können wir froh sein, das nicht alles immer Gleich umgesetzt wird. Somit erhalten wir zumindest einen Teil unserer Selbstversorgung in Europa. Ausserdem sollte das doch dann auch von entsprechenden Experten begleitet werden, um eventuelle politische Fehlentscheidungen ... mehr anzeigen zu revidieren. weniger anzeigen
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von Diedrich Stroman
Fehlentscheidungen!!
Revidieren, Gerhardt das glaubst Du doch wohl selber nicht, gerade die Deutschen Politiker bleiben mit Sicherheit beim Verbot, dafür sorgen schon die grünen Öko Vertreter und NGOs welche geradr in Deutschland Narrenfreiheit genießen!!!!Konventionelle Landwirtschaft ist hier ... mehr anzeigen mittlerweile zum Abschuss freigegeben! Bei dir in Lettland ist es noch freier und pragmatischer!!! weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Nein Herr Bothe, in Polen kann der DBV nichts tun.
Aber in Deutschland und Europa muss der DBV auf die Barrikaden gehen, denn gegen die Kleine Kohlfliege haben wir keine Chance. Wenn wir Pech haben, ernten wir -wie Herr Mayer- 2,2 to.! Das darf nicht sein.
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von Christian Bothe
Beizung in der BRD?
Das stimmt natürlich und so habe ich es eigentlich auch gemeint...Aber ich sehe das wir das in der BRD mit oder ohne DBV leider nicht hinbekommen und kann B. Mayer nur beglückwünschen...Eine Einigkeit der27 EU-Mitglieder ist ja ehe in weite Ferne gerückt und man sollte auch eigene ... mehr anzeigen Entwicklungen in den Nationalstaaten gestatten. Macht Deutschland übrigens auch, wenn ich an die letzten Entscheidungen des Bundesverfassungsgericht (gegen den EuGH) zum Verhalten der EU-Zentralbank und an Grenzschließungen in Corona-Zeiten denke, abgesehen vom Flickenteppich in der BRD selbst in diesem Zusammenhang. Ich plädiere sowieso dafür, das man die Zusammenarbeit auf Basis der früheren EWG herunterfährt,eben auch in der LWso wie es die Gründerväter mal angedacht hatten. weniger anzeigen
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von Bastian Mayer
Typisch Deutschland
Gute Nachrichten. Wir haben 330 Hektar in Polen. Dann können wir dieses Jahr wieder 120 Hektar Raps anbauen. Letztes Jahr haben wir auf 4 Hektar ohne der Beize Raps gesät, Ertrag lag bei 2,2 Tonnen. Mit Beize waren es 4,3 Tonnen pro Tonne.
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von Diedrich Stroman
Deutsche Landwirtschaft
Schafft sich ab, durch Diskreminierung und ungleichen Wettbewerbsbedingungen!!50 Jahre EU mit noch nie dagewesener Spaltung und ungleichen Wettbewerbs Bedingungen,,und dann noch das Diktat der Weltmarktpreise, kann nur zum Untergang der deutschen Landwirtschaft führen!!!Wo bleibt das ... mehr anzeigen Machtwort der Wettbewerbshüter und der Kanzlerpartei incl. des DBV!?? weniger anzeigen
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von Otto Klapfenberger
Als ob die Deutschen
Noch irgendwas selbst merken würden. Die meisten sind derart Mefienhörig. Uns geht es viel zu gut, daher breitet sich diese Dekadenz immer stärker aus. Irgendwann gibt es einen Knall. Ich glaube das geht dann schlagartig von heute auf morgen bergab.
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von Andreas Gerner
Wundersame Vermehrung?
4,3 Tonnen pro Tonne?
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von Renke Renken
Zum Kotzen,
einfach nur zum Kotzen...... Und der DBV hat dazu wahrscheinlich keine Meinung, oder.......? Und unser schönes Europa findet darauf wahrscheinlich auch keine Antwort, eben wie immer.... Ll
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von Christian Bothe
Beizung
Wieso haben Sie damit ein Problem R.Renken? Die Fachleute vor Ort sehen das eben anders wie die schlauen Deutschen und andere EU - Staaten...Mal sehen, welche Erträge die Polen erzielen? Was soll der DBV dort tun??
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von Heinrich-Bernhard Muenzebrock
Restriktionen?
die Polen und viele andere osteuropäische Länder haben nur eins im Sinn: Geld von der EU. Im Gegenzug scheren sie sich nicht um Gesetze und Vorschriften. Das schlimme daran ist, dass die EU in den westlichen (alten) EU Ländern ihre Vorschriften durch Androhung von Geldstrafen ... mehr anzeigen durchsetzt aber die anderen laufen lässt. Das ist doch rechtlich nicht haltbar. Gleiche Rechte und Pflichten für alle. Diese o. g. Länder haben schon sehr umfangreiche Zahlungen von der EU erhalten und werden im Zuge der Klimavorschriften, die u.a. den Rückbau der Kohlekraftwerke fordern, weitere erhebliche Zahlungen aus Brüssel erhalten. Und wer bezahlt diesen "Blödsinn" am Ende? - hauptsächlich Deutschland. Unser Staat schädigt uns doppelt: er setzt die EU Vorschriften um, treibt die Kosten in die Höhe und benachteiligt damit unsere Landwirtschaft in ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Auf der anderen Seite subventioniert sie die Zahlungen der EU an die östlichen EU Länder, die wiederum ihre Waren günstiger produzieren und anbieten können. weniger anzeigen
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von Hans Spießl
Darum unbedingt Freundschaft und Partnerschaft zu den Polen. Unsere US Vasallen sollten den Bauernstand nicht mehr Einschätzen können. Aber schau dir doch nur die Berufsvertretung DBV an mit Leuten wie diesen unterwürfigen Ruckwied.
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von Wilhelm Grimm
Noch lassen sich die Polen
von den GRÜNEN nicht über den Tisch ziehen.
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von Hans Spießl
Die Polen sind doch den Deutschen im Kopf weit überlegen. Ich hoffe das diese Länder wie Polen, Ungarn, ..... die EU zum Ende bringen werden.
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