Der Anbau von Raps auf Fuchsschwanzstandorten ermöglicht es, mit anderen Wirkstoffen gegen das Problemunkraut vorzugehen. Propyzamid-haltiger Produkte wie Kerb flo helfen einer Resistenzentwicklung entgegenzuwirken. Allerdings ist es nicht immer einfach, die gewünschten Wirkungsgrade zu erzielen.

Einerseits ist der Einsatz erfolgreicher, je kleiner die Gräser sind, andererseits darf es zur Anwendung und in den folgenden 14 Tagen nicht mehr warm sein. Nach Erfahrung der LWK NRW wirken Propyzamid-haltige Produkte am besten bei Temperaturen um bzw. unter 0 °C. Zumindest sollten die Tagestemperaturen nicht dauerhaft über 5 °C liegen. Ist dies der Fall, empfiehlt es sich so zeitig wie möglich zu behandeln. Vorteilhaft sind feuchte Böden und Niederschläge von 10 mm nach der Anwendung. Je weiter man in den Winter kommt, desto weniger wichtig sind die Niederschläge.

Für eine gute Befahrbarkeit eignen sich morgendliche Froststunden. Nach leichtem Nachtfrost können Sie ohne Probleme auf bereifte Pflanzen applizieren. Ein Einfrieren des Spritzwassers an den Düsen vermeiden Sie, indem Sie den Blattdünger Solumop zusetzen. Der feste Dünger enthält 60 % wasserlösliches Kaliumoxid. Eine 5 %ige Lösung senkt den Gefrierpunkt der Spritzbrühe auf  -2 °C.

Neben Kerb flo (1,875 l/ha) stehen weitere Propyzamid-Produkte wie Cohort, Groove und Milstone zur Verfügung. Die Maßnahme erfasst auch Rispen, Trespen, Weidelgräser und Ausfallgetreide.

Milstone enthält neben Propyzamid noch den Wirkstoff Aminopyralid. Ein Einsatz bietet sich an, wenn zusätzlich noch kleine Kamille, Kornblume oder Mohn zu bekämpfen sind.

Bitte bedenken Sie aber: Wird der Raps im Frühjahr nicht weitergeführt und umgebrochen, können nach Propyzamid-haltigen Produkten nur Mais und Sommerraps nachgebaut werden.