Vor dem virtuellen Klimagipfel des US-Präsidenten Joe Biden zeigte sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) selbstbewusst:
"Wir brauchen uns in Europa mit unseren Klimazielen nicht zu verstecken", sagt sie im ARD-Mittagsmagazin. "Europa ist weltweit Schrittmacher im Klimaschutz und wir haben mit den Zielen, die wir uns europäisch vorgenommen haben, hier wirklich die Messlatte gelegt und wirklich eine gute Dynamik auch weltweit ausgelöst."
Dass allerdings vor allem die Corona-Pandemie dazu beigetragen hat, dass Deutschland sein Klimaschutzziel eingehalten hat, erwähnte die Ministerin nicht. So ist laut einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes fraglich, ob Deutschland die neuen Ziele, bis 2030 55 % weniger CO2 auszustoßen, nach der Pandemie erreichen wird.
Dennoch zeigt sich Schulze im Gespräch erleichtert darüber, "dass andere jetzt auch nachziehen, dass die USA wieder mit an Bord sind. Dass China und Japan angekündigt haben, sich da auch ambitionierter auf den Weg zu machen."
Beim Klimaschutz sieht die Ministerin jeden einzelnen in der Verantwortung: "Jeder und jede einzelne hat die Möglichkeit, CO2 zu reduzieren und das ist enorm wichtig. Das ist eine Gemeinschaftsleistung. Wir werden Energiewende, Verkehrswende nur hinbekommen, wenn auch wirklich alle mitmachen." Diese Regierung habe die Weichen gestellt, aber "Wir müssen dranbleiben".
Deshalb arbeite ihr Ministerium nun daran, dass "die klimafreundlichste Lösung auch diejenige ist, die auch die günstigste ist" - und damit "erste Wahl". Unsere Gesellschaft CO2-neutral zu machen müsse "die zentrale Zukunftsmission des nächsten Jahrzehnts" sein.