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Pressekonferenz

Secobra: Züchten nach Klimawandel

Gesunde Sorten sind ein Teil der Strategie, um dem Klimawandel zu begegnen. Prognosen dazu sind schwierig, sagen die Meteorologen. Secobra setzt auf fünf neuzugelassene Winterweizen.

Lesezeit: 4 Minuten

Ein nasser Sommer dieses Jahr? „Das ist aus statistischen Gründen sehr wahrscheinlich“, sagt ARD-Meteorologe Donald Bäcker. Er gab bei der Jahrespressekonferenz von Secobra einen Einblick in die Wetterprognosen und Auswirkungen auf den Pflanzenbau. Trockene Sommer wie die letzten seien in den vergangenen 40 Jahren Einzelfälle. Es folgten zeitnah Sommer mit deutlich mehr Niederschlägen, so Bäcker.

Meteorologe: Klima nie stabil

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Dabei zeige sich auch der Trend zum Klimawandel: Durch höhere Temperaturen (30-jähriges gleitendes Temperaturmittel) und sonnigere Jahre können sich die Meere besser und länger erwärmen – so kann sich wiederum die Lufttemperatur besser erwärmen. Ein Kreislauf. „Allerdings war das Klima nie stabil“, so Bäcker weiter. Die Faktoren wie der Jetstream würden ständigen Veränderungen unterliegen.

Dennoch gilt eine weitere Erwärmung als sicher. Eine langfristige Vorhersage ist nicht möglich, einen Ausblick für Europa bzw. Deutschland kann Bäcker allerdings geben.

  • Auch wenn die Vegetation früher startet, treten Spätfröste trotzdem auf.
  • Es gibt große regionale Unterschiede, ohne das einige Regionen besser da stehen.
  • Insgesamt nehmen Niederschläge zu.
  • Längere Dürreperioden wechseln sich mit Starkregenereignissen ab.

Tatsächlich habe es in den letzten Jahren eine leichte Erhöhung bei Schwergewittern mit Hagelschlag und Hochwasserlagen gegeben. Sehr wahrscheinlich seien künftig auch weiterhin krassere Temperatursprünge.

Dies sind laut Bäcker die Folgen für die Landwirtschaft:

  • Verschiebung und Verkürzung des Entwicklungsverlaufs
  • Schlechtere Vernalisation nach milden Wintern (schossen, blühen)
  • Problemen mit dem Wasserhaushalt
  • Wind- und Wassererosion (oft durch Menschen verursacht)
  • Nitratauswaschungen in deuchten Wintern
  • Schäden durch Dürre- und Überflutungsphasen
  • Einwanderung von Schadpflanzgen wie Ambrosia, Eleusine, Cyperus
  • Zunahme von Krankheiten (z.B. Septoria, Roste)
  • Zunahme von Schaderregern (Milben, Schnecken, Pilze, Viren) bzw. Einwanderung nicht heimischer Arten
  • Schnellerer Wirkstoffabbau, veränderte Wirkdauer durch verstärkte UV-Strahlung
  • Versorgung des Viehs über Winter durch Dürrejahre gefährdet

Klima ist herausfordernd für Züchter

Anpassungsstrategien kann die Pflanzenzüchtung liefern über z.B. neue Sorten bzw. Resistenzzüchtung, erhöhte Wurzelbildung o.ä. Herausfordernd seit für die Züchter allerding, die vielfältigen Züchtungsziele richtig zu verfolgen. Den Überblick dazu liefert Dr. Hubert Kempf, Weizenzüchter bei Secobra. In der Pflanzenzüchtung gebe es bis zu 40 Merkmale, die man berücksichtigen kann bzw. sollte. „Das Ziel ist natürlich, die Merkmale optimal mit sehr hohen Kornerträgen zu kombinieren“, sagt Kempf.

Ziel sei natürlich, Sorten zu züchten, die alles abdecken. Doch auch wenn ein höherer Kornertrages auch künftig Ziel sein wird, läge das Augenmaß vielleichteher auf der Gesundheit. Wichtiger wird lauf Kempf die Züchtung auf Ertragsstabilität aufgrund der Zunahme von Witterungsschwankungen – diese werden aufgrund des Klimawandels vermutlich zunehmen. Stärker im Fokus müssten demnach verschiedenste Eigenschaften liegen, z.B. Winterhärte, Trocken- und Hitzetoleranz, Auswuchsresistenz und Resistenzen gegen Schaderreger aller Art. Das allerdings verlangsame den Zuchtfortschritt im Merkmal Kornertrag. „Wichtig sind dabei nach wie vor regionale und unabhängige Landessortenversuche. Sie sind die Voraussetzung, dass der Landwirtschaft regionale angepasste Sorten angeboten werden könnten", so Kempf.

Secobra: Mehr Vermehrungsfläche und neue Sorten

Die auf Gesundheit gezüchteten Sorten hätten sich auch in den vergangengen Jahren bewährt. So stieg die Vermehrungsfläche für Winterweizen, seit Secobra 2018 mit eigenem Vertrieb gestartet ist, stetig auf jetzt sich ca 7.986 ha. „Und das, obwohl die Vermehrungsflächengrundsätzlich gesunken ist“, gibt Gerhard Müller, Vertriebsleiter Deutschland, zu bedenken. Er blickt positiv in die Zukunft

Im Programm habe man auch spannende Neuzulassungen, so Müller weiter. Besonders hervorzuheben sei die Sorten Pepper: Der Stärkeweizen werde als Pilotprojekt angebaut, um z.B. Klebstoffe für Kartons etc. herzustellen. Die Sorte sei auch für den ökologischen Anbau spannend.

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