Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW setzt ab sofort Spürhunde für die Suche nach dem gefährlichen Asiatischen Laubholzbockkäfer ein. Alle drei Hunde haben in Österreich eine Spezialausbildung absolviert, bei der sie gelernt haben, Käfer und Maden des aus China eingeschleppten Schädlings am Geruch zu erkennen.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer war 2005 in Bornheim erstmals in Nordrhein-Westfalen entdeckt worden. Trotz umfangreicher Bekämpfungsmaßnahmen gab es 2008 und 2009 weitere Funde in der näheren Umgebung. Die 3 bis 4 Zentimeter großen, glänzend schwarzen, weiß gefleckten Käfer mit imposanten, bis zu 10 Zentimeter langen Fühlern haben einen unbändigen Appetit auf heimische Laubbäume, wie Ahorn, Pappel, Ulme oder Apfel. Sie fressen sich in den Stamm und verursachen mit ihren bis zu 3 Zentimeter dicken Bohrgängen das Absterben der Bäume. Im Gegensatz zu heimischen Laubholzbockkäfern, die totes Holz bevorzugen, verputzen die asiatischen Kollegen mit Vorliebe kerngesunde Bäume. Die EU hat deshalb strenge Quarantäne-Vorschriften erlassen, die im Ernstfall von den Pflanzenschutzbehörden in den jeweiligen Ländern umzusetzen sind.
Mit dem Einsatz der drei Spürhunde versucht die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die enormen Kosten für diese Quarantäne-Maßnahmen von rund 200 000 Euro pro Jahr zu reduzieren. Bisher haben die Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes im Umkreis der Befallsorte systematisch Hausgärten, Obstanlagen und Baumschulen besucht und dabei nach Spuren des Käfers, wie Bohrlöcher und Sägemehl, gesucht. Dieses Verfahren ist sehr zeitaufwändig und bringt nicht immer sichere Ergebnisse, weil die Maden des Käfers die meiste Zeit ihres Lebens im Stamm der Bäume leben. Wenn bereits Ausbohrlöcher am Stamm zu sehen sind, sind die flugfähigen, ausgewachsenen Käfer bereits geschlüpft und können sich weiter verbreiten. (ad)