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Stickstoffeintrag aus der Luft so groß wie Bilanzüberschüsse aus der Landwirtschaft

Am 24. Oktober wurden im Thüringer Umweltministerium die Ergebnisse einer durch die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) in Auftrag gegebenen Studie des Forschungszentrums Jülich und des Thünen Instituts zur Analyse und Bewertung der Nährstoffeinträge in Thüringer Gewässern vorgestellt.

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Am 24. Oktober wurden im Thüringer Umweltministerium die Ergebnisse einer durch die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) in Auftrag gegebenen Studie des Forschungszentrums Jülich und des Thünen Instituts zur Analyse und Bewertung der Nährstoffeinträge in Thüringer Gewässern vorgestellt.


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Die Studie zeigt, dass Thüringen, entgegen der öffentlichen Berichterstattung, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt weit unterdurchschnittliche Stickstoffbilanzüberschüsse (N-Bilanzüberschüsse) aufweist, teilt der Bauernverband TBV mit.


Ursächlich für eine Nitratbelastung der Gewässer sind dabei nicht allein die N-Bilanzüberschüsse aus der Landwirtschaft. Vielmehr zeigte sich, dass u.a. der Stickstoffeintrag aus der Luft in einer vergleichbaren Größenordnung liegt wie die N-Bilanzüberschüsse aus der Landwirtschaft. Daneben beeinflussen auch kommunale Kläranlagen, Industrie und Verkehr den Nährstoffgehalt in den Gewässern.


Ungeachtet dessen gibt es in Thüringen einzelne Gebiete, in denen die Grenzwerte für Nitrat in Grund- und Oberflächengewässern überschritten werden. Laut Monitoring der TLUG betrifft das 4 Prozent der Messstellen in Oberflächengewässern und 11 Prozent der Messstellen im Grundwasser.


Sowohl die bundesdeutsche Düngeverordnung als auch die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordern für belastete Gebiete Maßnahmen zur Senkung der Nährstoffgehalte.


Wie die Studie feststellt, halten Thüringer Landwirtschaftsbetriebe schon jetzt den von der Düngeverordnung geforderten Bilanzwert ein, so der Bauernverband weiter. Die in den zurückliegenden sechs Jahren erzielten Erfolge beim Absenken ihres betrieblichen N-Saldos haben in der Studie allerdings noch keine Berücksichtigung gefunden, da hier mit den N-Bilanzüberschüssen der Jahre 2009-2011 modelliert wurde.


Es wird zudem schwierig werden, den Erfolg der Maßnahmen im Grundwasser in nur wenigen Jahren nachzuweisen. In vielen Gebieten Thüringens kommt es aufgrund der vergleichsweise niedrigen Sickerwasserraten in den landwirtschaftlich genutzten Böden in Verbindung mit für den Nitratabbau ungünstigen natürlichen Bedingungen der Grundwasserleiter nur zu einer relativ geringen Reduktion des Nitrates (Denitrifikation).


In bestimmten Grundwasserleitern können sogar Verweilzeiten von 25 Jahren und mehr auftreten. Dies hat zur Folge, dass auch nach einer flächendeckenden Umsetzung von Maßnahmen zur Minderung der Stickstoffeinträge in einigen Gebieten Thüringens nicht mit einer Zielerreichung (=Reduktion der Nitratgehalte auf < 50 mg/l) für Grund- und Oberflächengewässer gerechnet werden kann, sondern deutlich längere Zeiträume für messbare Veränderungen notwendig sind.


Die Ergebnisse der vorgelegten Studie verdeutlichen laut TBV auch, dass die spezifischen hydrogeologischen und hydrodynamischen Gegebenheiten im Boden- und Grundwassersystem der landwirtschaftlich genutzten Standorte bei der Ableitung von weiteren Maßnahmen zur N-Minderung berücksichtigt werden müssen. Diese Standortbedingungen sind in Thüringen sehr unterschiedlich. Mögliche Maßnahmen sollten daher gemeinsam mit der Landwirtschaft entwickelt und auf fachlich begründete Kulissen beschränkt werden – so die nachdrückliche Forderung des Berufsstands.

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