Die Vorteile von Untersaaten im Mais sind nicht von der Hand zuweisen - vor allem, wenn nach dem Mais eine Sommerung folgt. Die Untersaat begrünt den Boden über Winter, fördert den Humusaufbau und das Bodenleben, verbessert die Bodenstruktur und schützt den Boden vor Verschlämmung und Erosion. Entwickelt sich die Untersaat gut, verwertet sie auch Reststickstoff. Eine verbesserte Befahrbarkeit der Flächen und weniger Straßenverschmutzung während der Maisernte im Herbst sind weitere Vorteile. Zusätzlich können Untersaaten im Rahmen des Greenings als ökologische Vorrangflächen anerkannt werden.
Tipps zur Anlage
Für eine erfolgreiche Rotschwingeluntersaat eignen sich laut Heinrich Spitz, Berater für Landwirtschaft und Gewässerschutz, besonders langsam wachsende, horstbildende Rasen-Rotschwingelsorten oder Mischungen. Empfohlen wird eine Aussaatstärke von 3 bis 6 kg/ha. Die Aussaat sollte zusammen mit der von Mais erfolgen. In der Praxis haben sich umgebaute Maislegegeräte bewährt. Diese erhalten einen zusätzlichen Tank und ein Gebläse, welches die Grassamen über Schläuche und Verrieselungseinrichtungen zwischen die Maislegeaggregate verteilt. Vor den Ausgängen der Verrieselungen sind Bodenandruckrollen montiert, hinter den Verrieselungen befinden sich Striegelelemente. Gerade bei trockenen Bedingungen sorgen die Rollen und die Striegel für eine bessere Auflaufquote. Ist das Saatgut mittig zwischen den Reihen platziert – ideal ist ein Abstand von mindestens 20 cm bis zur Maisreihe - verringert sich die Gefahr der Konkurrenz des ohnehin langsam wachsenden Grases zusätzlich. Extrem leichte Standorte oder Flächen mit besonders hohem Aufkommen von Storchschnabel, Einjähriger Rispe oder Hirse eigenen sich für Untersaaten jedoch nicht.
Unkrautkontrolle
Anders als bei der Untersaat mit Weidelgras, erfolgt die Unkrautbekämpfung bei der Rotschwingeluntersaat im Nachauflauf. Bewährt haben sich Mischungen aus Activus + Sulcogan + Bromoxynil-Produkt. Nachbehandlungen gegen Winden lassen sich mit Arrat + Dash durchführen. Bekämpfen Sie auftretende Quecken unbedingt vor der Bodenbearbeitung mit Glyphosat.