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UBA-Langzeitstudie: Lediglich winzigste Spuren von Glyphosat im Urin

In einer Langzeitstudie hat das Umweltbundesamt (UBA) untersucht, inwiefern sich Glyphosat im menschlichen Urin nachweisen lässt. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst der höchste gemessene Wert um den Faktor 1.000 niedriger ist als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält.

Lesezeit: 3 Minuten

In einer Langzeitstudie hat das Umweltbundesamt (UBA) untersucht, inwiefern sich Glyphosat im menschlichen Urin nachweisen lässt. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst der höchste gemessene Wert um den Faktor 1.000 niedriger ist als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält.


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Dennoch sieht das UBA angesichts der anhaltenden Kritik der Grünen weiteren Forschungsbedarf. „Wir müssen die Datenlage zur Belastung beim Menschen verbessern. Insbesondere bei Kindern wissen wir bisher kaum etwas", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger und teilte mit, dass dazu im UBA bereits eine Studie läuft. "Wir sollten Glyphosat auch nicht isoliert betrachten, sondern die eingesetzten Produkte umfassender untersuchen. Heißt: Glyphosat mitsamt der anderen Stoffe bewerten, die zugesetzt werden, damit es auf dem Acker überhaupt wirkt.“


In einer rund 400 Proben umfassenden Stichprobe über einen Zeitraum von 15 Jahren konnte laut der Behörde eine Anreicherung von Glyphosat im Urin festgestellt werden. 2001 ließ sich der Stoff im Urin bei nur 10 % der studentischen Teilnehmer nachweisen, 2013 fand man es bei knapp 60 % der Testgruppe, zuletzt im Jahr 2015 waren es 40 %.


Laut Krautzberger ist Glyphosat dafür verantwortlich, dass die Pflanzenwelt draußen verarmt und bestimmte Tiere wie das Rebhuhn aus unserer Landschaft verschwinden. „Der Pflanzenschutz mit Chemie ist einer der Hauptgründe für den Verlust der biologischen Vielfalt auf unseren Äckern. Dass es anders geht zeigt der Ökolandbau, der weitgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichtet.“


In seinem „5-Punkte-Programm für einen nachhaltigen Pflanzenschutz“ ruft das UBA zum Umdenken auf. Besonders wichtig sei, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren, denn die Mittel werden großflächig in erheblichen Mengen ausgebracht – etwa 100 Tausend Tonnen pro Jahr in Deutschland. Die weiteren Punkte widmen sich den notwendigen Änderungen in der Risikobewertung und im Risikomanagement von Pflanzenschutzmitteln, um einen dauerhaft umweltgerechten Pflanzenschutz zu realisieren. Hierzu zählt für das UBA insbesondere auch eine bessere Berücksichtigung der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt in der Zulassung: Nur dort, wo genügend unbehandelte ökologisch wertvolle Flächen vorhanden sind, sollten für die Biodiversität gefährliche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen.


Ebner: Schmidt muss die Notbremse ziehen


Harald Ebner, bei den Grünen Sprecher für Gentechnik- und Pflanzenschutz, kritisiert in diesem Zusammenhang das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Glyphosat für unbedenklich hält. DAher sei es begrüßenswert, dass das UBA tiefergehende Forschungen betreibt. "Wir brauchen dringend mehr und umfassendere Untersuchungen zur Pestizidbelastung der Menschen", so Ebner.

 

Die neue UBA-Studie bestätige, das "ein großer Teil der Bevölkerung mittlerweile Glyphosat im Körper hat". Auch wenn Grenzwerte deutlich unterschritten würden, sei das ein Alarmsignal. "Für krebserregende Stoffe gibt es keine „sicheren“ Grenzwerte, bis zu deren Höhe eine Aufnahme unbedenklich wäre. Pestizide haben in unseren Körpern nichts zu suchen."

 

Ebner ruft Agrarminister Christian Schmidt auf, jetzt dringend bei der EU die Notbremse zu ziehen. Noch könne die Neuzulassung gestoppt werden. "Ohne eine gründliche und unabhängige Neubewertung darf Glyphosat nicht wieder zugelassen werden.“

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