Anlässlich der Mitgliederversammlung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) informierten sich die Verbandsmitglieder über die Arbeit des Verbandes vom Produktionsmanagement über das Sortenprüfwesen bis hin zur Verwendung der Endprodukte in der Tier- und Humanernährung sowie als Biokraftstoff. Der UFOP-Vorsitzende, Wolfgang Vogel, blickte auch auf die Gründung der UFOP im Jahr 1990 und auf die in den vergangenen 25 Jahren erzielten Erfolge zurück. Die Einflussnahme auf die agrar- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Berlin und Brüssel bleibt auch in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben der UFOP.
In seinem Bericht anlässlich des 25jährigen Verbandsjubiläums stellte der UFOP-Vorsitzende Wolfgang Vogel die Arbeit und Erfolge der UFOP vor. Mit Rapsspeiseöl und Biodiesel aus Raps hat der Verband die Endprodukte der wichtigsten heimischen Ölsaat sehr erfolgreich am Markt platzieren können. Die heimischen Körnerleguminosen haben nach einem jahrelangen Rückgang des Anbaus von der Einführung des Greenings im Ackerbau profitiert, so Vogel weiter. Die Anbaufläche zur Ernte 2015 habe sich nahezu verdoppelt. Allerdings sei es noch ein weiter Weg, bis diese wichtigen Kulturen eine feste Daseinsberechtigung in der deutschen Landwirtschaft erhalten.
Der Brückenkopf in die landwirtschaftliche Praxis hinein sind die Ergebnisse der von UFOP geförderten Projektvorhaben. Diese werden von den Experten der Fachkommissionen entwickelt, geprüft und umgesetzt. Um den Austausch auch zwischen den Gremien zu stärken, haben die Vorsitzenden der UFOP-Fachkommissionen die UFOP-Mitglieder in kurzen Statements über aktuelle und künftige Projektvorhaben in ihren Arbeitsbereichen informiert. Der UFOP-Vorsitzende dankte allen in der UFOP-Gremienarbeit mitwirkenden Experten.
Vogel würdigte insbesondere das Engagement der langjährigen Vorsitzenden, Prof. Dr. Christian A. Barth, Fachkommission „Humanernährung“ und Dr. Jürgen Weiß, Fachkommission „Tierernährung“. Beide Vorsitzenden waren mit großer Leidenschaft Förderer der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen und landwirtschaftlicher Beratung und wurden in den Ruhestand verabschiedet.
Mit Blick auf die aktuelle Beschlusslage in Brüssel zur Reform der europäischen Biokraftstoffpolitik kritisierte Vogel die verpasste Chance zur Entwicklung einer nachhaltigen Entwicklungsperspektive nach 2020. Die inzwischen international verankerten Anforderungen an die Nachhaltigkeitszertifizierung würden von der EU-Kommission und der Politik noch nicht ausreichend anerkannt. Der UFOP-Vorsitzende stellte klar, dass im Falle des Auslaufens der Biokraftstoffe der ersten Generation auch die nachfolgenden Generationen praktisch „tot“ seien. Eine Weiterentwicklung auf der Basis der ersten Generation sei die Strategie der Zukunft. Auch Reststoffe hätten einen Preis, der oft schön gerechnet werde.
Die desolaten Erzeugerpreise an den pflanzlichen und Veredelungsmärkten machen deutlich, an welchem Wendepunkt die Landwirtschaft steht. Die UFOP engagiert sich daher auch in Zukunft in der weiteren Optimierung der Produktionstechnik. Gleichzeitig gelte es, die Absatzperspektiven für Rapsextraktionsschrot, für Körnerleguminosen sowie für Rapsöl in der Humanernährung und zur energetischen Nutzung weiterzuentwickeln.
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