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Trockenheit

Umweltstiftung fordert Umdenken beim Wassermanagement auf dem Land

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) warnt vor einem zu hohen Wasserverbrauch im ländlichen Raum. Zukünftig müsse mehr Wasser in der Landschaft gehalten werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Angesichts zunehmender Trockenheit in Deutschland muss aus Sicht der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) beim Wassermanagement auf dem Land grundlegend umgedacht werden. Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre mache es erforderlich, das Wasser in der Landschaft zu halten und Fließgewässern ausreichend Raum zu geben", sagte Alexander Bonde, DBU-Generalsekretär am Dienstag bei der Vorstellung des Jahresberichtes.

Behörden, Landwirte, Naturschützer und die Wasserversorger sollten jeweils regionale Konzepte erarbeiten, um die Wasserentnahme möglichst zu begrenzen, erläuterte Bonde. Dazu könnten etwa die zeitweise Schließung von Entwässerungsgräben, eine effizientere Bewässerung in der Landwirtschaft, die Renaturierung von Feuchtgebieten und die Entdeichung von Flüssen und Bächen gehören. Unterstützung bieten digitale Systeme, die beispielsweise die Wasserverteilung in der Landschaft virtuell darstellen", so Bonde.

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Wasser fließe über Gräben, Drainagen und Co. zu schnell ab

„Um Moore, Auen und Feuchtgebiete nutzbar zu machen, wurden in der Vergangenheit - und auch heute noch - Flächen über Gräben und Drainagen entwässert sowie Flüsse und Bäche begradigt", gab Dr. Maximilian Hempel, DBU-Abteilungsleiter Umweltforschung und Naturschutz, zu bedenken. Folglich würde dort das Wasser schneller abfließen, und es blieben nur wenige Reserven in der Landschaft. "Regnet es längere Zeit nicht, wie in den Sommermonaten der letzten Jahre, trocknen die Flächen immer mehr aus und der Grundwasserspiegel sinkt", so Hempel.

Digitale Ampelkarte regelt Wasserentnahme

Die Trinkwasserversorgung, Ökosysteme, aber auch Land-, Forst- und Wasserwirtschaft würden unter der Wasserentnahme leiden. „Deshalb fördern wir zahlreiche Projekte in ganz Deutschland, die die Akteure zusammenbringen und Lösungen für die Regionen erarbeiten." Konkurrierenden Nutzungen würden das Grundwasser teilweise so stark beanspruchen, dass oberirdische Gewässer zeitweise trockenfallen.

Um dem entgegenzuwirken, entwickelte beispielsweise ein Unternehmen aus Essen (Lippe Wassertechnik) zusammen mit Partnern ein Maßnahmenkonzept, das unter anderem das Schließen von Entwässerungsgräben sowie eine Ampelkarte als Entscheidungshilfe für die Wasserentnahme enthalte.

Die Ampelkarte zeige den Behörden die verschiedenen Bereiche (rot = keine, gelb = geringe, grün = größere Entnahme möglich), an wel­chen Stellen entnommen werden könnte. Daraus ergibt sich, wo Wasser zur Beregnung bereitgestellt werden kann.

"Besonders zielführend war hier eine enge Abstimmung zwischen Landwirten, Naturschützern und Wasserversorgern", so Hempel. Vereinbart wurden etwa eine effizientere Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und ein Anpassen der angebauten Kulturen sowie das Renaturieren von Feuchtgebieten, um Wasser in der Landschaft zu halten.

Mit frei pendelnden Fließgewässern Hochwassergefahr vermeiden

Ein weiteres beispielhaftes Projekt befasse sich damit, Fließgewässern einen freien Pendelraum für ihre natürliche, eigendynamische Laufentwicklung zurückzugeben. Begradigen und Eindeichen führe zu einem Verlust der Artenvielfalt, der Wasserqualität und verstärke die Hochwassergefahr. Das zum Karlsruher Institut für Technologie gehörige Aueninstitut (Rastatt) habe mit digitalen Planungsinstrumenten Konzepte für die Blies im Saarland, die Ammer in Bayern und die Mulde in Sachsen entwickelt. Damit würden die Ökosystemleistungen der Flusslandschaften gestärkt und die Kosten für das Gewässermanagement verringert.

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