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Verdrehter Raps durch Stängelrüssler
In diesem Frühjahr traten regional teils massive Schäden an Raps durch den Großen Rapsstängelrüssler auf. Die Symptome verwechselt man leicht mit einem Frost- oder Spritzschaden (Wuchsstoffe). Bei Befall sind bereits aus der Ferne die verdrehten, deformierten Rapspflanzen zu sehen.
In diesem Frühjahr traten regional, wie z. B. in Ostwestfalen oder Teilen Brandenburgs, teils massive Schäden an Raps durch den Großen Rapsstängelrüssler auf. Die Symptome verwechselt man leicht mit einem Frost- oder Spritzschaden (Wuchsstoffe).
Bei Befall sind bereits aus der Ferne die verdrehten, deformierten Rapspflanzen zu sehen. Diese Verdrehungen entstehen durch ein Toxin, das die Weibchen bei der Eiablage abgeben. Neben aufgeplatzten Stängeln ist häufig auch das Einstichloch bzw. die Eiablagestelle des Rüsslers zu erkennen. Wer den Stängel einer befallenen Pflanze aufreißt, findet zusätzlich die Bohrgänge der Larven, die durch den Kot verbräunt sind.
Betroffen sind in der Regel Rapsflächen, auf denen der Pyrethroid-Einsatz zu spät erfolgte. Um einen Befall künftig sicher zu erkennen, empfiehlt es sich, die Gelbschalen frühzeitig aufzustellen. Im Bestand sind die Rüssler nur schwer zu finden, da sie sich bei Störungen direkt fallen lassen. Sobald Sie mehr als 10 Große Rapsstängelrüssler in einer Gelbschale in drei Tagen finden, sind zügige Bekämpfungsmaßnahmen angeraten.
Eine Hilfestellung, um in Zukunft den optimalen Behandlungstermin zu treffen, bieten auch Prognoseprogramme, z. B. von ProPlant. Beim Großen Rapsstängelrüssler ist die Zeit vom Zuflug bis zur Eiablage im Vergleich zum Gefleckten Kohltriebrüssler deutlich kürzer. Tobias Schulze Bisping, Landwirtschaftskammer NRW