Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) hat beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) eine Notfallzulassung für ein Mittel aus der Gruppe der Neonikotinoide in Rüben beantragt.
„Wir haben das wieder beantragt, weil es immer noch keine Alternative gibt“, sagte eine Sprecherin des Verbandes gegenüber der Tageszeitung taz. Es handele sich um ein Insektizid mit dem Wirkstoff Thiamethoxam, bestätigte laut der Zeitung der Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer.
Die deutschen Zuckerrübenbauer argumentieren, dass die meisten ihrer Konkurrenten im EU-Ausland ebenfalls Saatgut mit Neonikotinoiden einsetzen dürften. Da die Rüben vor der Blüte geerntet werden, würden sie nicht von Bienen angeflogen und seien deshalb keine Gefahr für diese Insekten.
Die Grünen kündigten laut der taz an, die Notfallzulassung verhindern zu wollen. Das Abbauprodukt von Thiamethoxam - Clothianidin – soll sich in Teilen Frankens unkontrolliert ausgebreitet haben, nachdem mit dem Stoff ummantelte Zuckerrübensamen ausgesät worden waren, argumentieren Umweltschützer. Sie verweisen auf das geltende EU-Verbot und mehrere Studien, wonach Bienen geschädigt würden.