Die Experten, die vor wenigen Jahren eine Halbierung der Bodenpreise in Dänemark vorhergesehen haben, galten als notorische Schwarzseher. Aber sie haben Recht behalten, wie die jüngsten Statistiken nun zeigen.
Im ersten Halbjahr 2008 kostete der Hektar Ackerland noch 35 000 €. Vier Jahre später waren es nach Angaben der dänischen Steuerbehörde nur noch 18 000 bis 20 000 €/ha. Das sind satte 42 % weniger! Und die Preise fallen weiter. Die dänischen Statistiker schätzen, dass in diesem Jahr nur noch knapp 17 000 €/ha erreicht werden.
Die rückläufigen Preise hängen unter anderem mit dem dänischen Bodenrecht zusammen. Landwirtschaftliche Flächen darf nur jemand kaufen, der selbst Landwirt ist oder mit einem Landwirt eine Gesellschaft gründet. Das begrenzt die Nachfrage.
Durch den Preisverfall sind viele dänische Landwirte inzwischen überschuldet oder stehen kurz davor. Lag die Fremdkapitalquote vor 2008 bei knapp 70 %, sind es heute ca. 80 %. Die damit einhergehende Verringerung des Eigenkapitals macht Investitionen teuer und Verhandlungen mit den Banken äußerst schwierig. Für viele heißt es: Erstmal Schulden abbauen, bevor weiter investiert werden kann.
Der Handel mit landwirtschaftlichen Betrieben und Ackerland ist deshalb sogar zeitweise zum Erliegen gekommen. Das drückt den Preis noch weiter.