- Das Agravis-Projekt: Die Agravis Raiffeisen AG hat im Frühjahr dieses Jahres die Biogasanlage Dorsten übernommen. Zuvor hatte dessen bisheriger Betreiber Insolvenz angemeldet.
Mit dem Kauf verbinde man nicht das Ziel, Gewinne zu erzielen. Vielmehr wolle man seinen eigenen Kunden helfen, die Nährstoffüberschüsse in der Region abzubauen. In dem Kraftwerk will das Unternehmen daher überwiegend Gülle und Mist vergären (mindestens 80 %) und nur zu einem geringen Teil Energiepflanzen.
Die Münsteraner wollen gemeinsam mit der „ODAS GmbH & Co. KG“ die Anlage betreiben und diese im Laufe der nächsten Monate nach und nach hochfahren. Sie soll dann auf eine Leistung von rund 3,5 Megawatt kommen.
Rund ein Drittel der Gülle wird zuvor auf den landwirtschaftlichen Betrieben in eine flüssige und feste Phase separiert. Die organischen Bestandteile der nährstoffhaltigen Feststoffe werden in der Biogasanlage von den Bakterien abgebaut, die Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff hingegen nicht, sie bleiben im Gärrest. Den will die Agravis anschließend zu großen Teilen in Ackerbauregionen abtransportieren.
- Das NDM/RWE Innogy-Projekt: Die Initiatoren wollen in Velen (Westfalen) eine 4,2 Megawatt starke Biogasanlage bauen. Einsatzstoffe: 90 % Güllefeststoffe, die aus etwa 700 000 m3 Roh-Gülle gewonnen werden, und zu 10 % Zwischenfrüchte. Die Gülle soll auf den Betrieben vor Ort separiert werden.
Wie bei dem Agravis-Projekt wollen die Initiatoren die nährstoffhaltigen Gärreste anschließend in Ackerbauregionen abtransportieren.