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Schnell und sauber arbeiten mit dem Schneidbrenner

Lesezeit: 5 Minuten

Der Winkelschleifer bleibt die Nummer 1 bei den Eisensägen in der Werkstatt. Doch wer häufiger mit massivem Material zu tun hat und auch aus dicken Platten aufwändige Formen ausschneiden möchte, kann das prima mit einem Schneidbrenner erledigen. Ist der Schneidbrenner richtig eingestellt und haben Sie ein paar Kniffe drauf, gelingen gerade Schnitte mit sauberen Kanten. Auch das Ausschneiden von Formen ist mit der richtigen Strategie kein Problem. Das Prinzip des Brennschneidens ist schnell erklärt: Mit einer Acetylen-Sauerstoff- oder einer Propan-Sauerstoff-Flamme wird der Stahl bis auf seine Zündtemperatur von ca. 1 100 °C erwärmt. Durch eine weitere, mittige Düse wird jetzt reiner Sauerstoff zugegeben. Der Stahl verbrennt entlang des Sauerstoff-Strahls. Dabei entstehen Wärme und Schlacke, die dünnflüssige Schlacke wird vom Sauerstoffstrahl aus der Schnittfuge geblasen. Achtung: Die Schlacke erstarrt zu Kügelchen und die Rutschgefahr ist hoch. Grundvoraussetzung für das Brennschneiden ist, dass der Werkstoff im Sauerstoffstrom verbrennt. Die Zündtemperatur muss niedriger sein als die Schmelztemperatur. Wichtig ist auch eine dünnflüssige Schlacke und eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Fazit: Sie können nur un- und niedrig legierte Stähle, Stahlguss und wer will auch Titan trennen. Das Ganze funktioniert nicht bei Alu, Kupfer, Grauguss oder hoch legiertem Stahl. Wichtig ist die passende Düse. Hier werden die Gase für die Heizflamme zusammengeführt (Acetylen bzw. Propan und Sauerstoff). In der Mitte der Düse befindet sich zusätzlich eine feine Bohrung, durch die der Schneidsauerstoff strömt. Sie können im Handel zwischen verschiedenen Düsen wählen, wobei Sie natürlich darauf achten müssen, dass sich die Düse für Ihr Heizgas eignet: ? Blockdüse: Einteilig, lässt sich nicht zerlegen. Defekte Düsen müssen komplett ausgetauscht werden. Abstand zwischen Heizflamme und Werkstück rund 7 mm. Die Düse ist so weniger der Wärme und den Spritzern ausgesetzt. ? Ringdüse: Zweiteilig, lässt sich leichter reparieren. Der Abstand ist mit 3 mm gering, dadurch mehr Spritzer. Der Außenring der Düse kann sich bei Aufsetzen auf das Werkstück verformen. Die Heizflamme umgibt dann nicht mehr gleichmäßig die Schneidsauerstoff-Öffnung, der Schnitt verläuft. ? Schlitzdüse: Verbesserte Ringdüse, zweiteilig, leichtes Reinigen, weniger empfindlich. Der Abstand zwischen Heizflamme und Werkstück beträgt 7 mm, dadurch weniger Spritzer. Die Düsenart muss zum Brenner und die Düsengröße zur Werkstückdicke passen. Aufschluss über den richtigen Einsatz der Düsen gibt meistens eine Kennzeichnung auf der Düse. Die Ziffernreihenfolge 25 40 A 2,5 3,5 bezeichnet eine Düse mit einem Schneidbereich von 25 bis 40 mm, Heizgas Acetylen und passendem Sauerstoffdruck von 2,5 bis 3,5 bar. Propandüsen sind mit einem P gekennzeichnet und haben einen größeren Durchlass. Wichtig ist natürlich auch die richtige Einstellung des Brenners: Zum Zünden öffnen Sie zuerst das Sauerstoffventil am Brenner und dann das Heizgasventil. Wenn das Gas ausströmt, kontrollieren Sie den eingestellten Druck an der Flahellschenarmatur (Acetylendruck in den meisten Fällen ca. 0,3 bis 0,5 bar; Propan ca. 0,2 bar). Der passende Sauerstoff- Druck richtet sich nach der Düse. Je dicker das Material, desto höher der Sauerstoffdruck. Jetzt wird das Gasgemisch gezündet. Wegen der Unfallgefahr übrigens nie mit einem Feuerzeug! Ein einfacher Anzünder ist schon ab 2 E zu haben. Die Flamme wird bei geöffnetem Schneidsauerstoff-Ventil eingestellt (Schneidhebel drücken). Reduzieren Sie das Brenngas bis zum scharf abgegrenzten Flammkegel. Schneidet der Brenner nicht sauber, überprüfen Sie die Einstellung des Flammkegels. Eventuell ist auch die Schneidsauerstoff-Düse verdreckt. Reinigen Sie die Düsen mit einem Düsenreinigungs- Bohrer (Satz ca. 12 E). Dabei muss das Sauerstoffventil geöffnet sein, damit der Schmutz aus der Düse geblasen wird. Zum Abstellen des Brenners schließen Sie zuerst das Brenngasventil, dann die Brennsauerstoff-Zufuhr. Hören Sie bei der Arbeit mit dem Schneidbrenner ein lautes Pfeifen, ist die Flamme in den Brenner zurück geschlagen. Schließen Sie dann sofort das Brenngas und direkt anschließend das Sauerstoffventil. Rost, Zunder und Fett führen zu Spritzern und unsauberen Schnittfugen. Fahren Sie deshalb die Schnittlinie einmal mit neutral eingestellter Flamme ab. Vor dem Schneiden müssen Sie das Material zuerst auf Zündtemperatur bringen. Halten Sie den Brenner im richtigen Abstand (je nach Düse, meistens rund 7 mm) über den Anfang des Schnitts. Erwärmen Sie den Stahl, bis er gelb bis hellKörnergelb glüht. Jetzt drücken Sie den Hebel für den Schneidsauerstoff, und das Material in der Schnittfuge verbrennt. Weil die glühende Schlacke nach unten herausgeblasen wird, achten Sie auf Ihre Füße. Dass sich keine brennbaren Materialien in der Nähe befinden dürfen, versteht sich von selbst. Wenn Sie den Schnitt mitten im Material starten oder hier ein Loch ausbrennen wollen, müssen Sie den Werkstoff großflächiger vorwärmen und auf Zündtemperatur bringen. Dazu halten Sie den Brenner mit weiterem Abstand über das Werkstück. Geben Sie den Schneidsauerstoff zuerst vorsichtig zu. Wenn Sie beim Einstechen zu kleinräumig vorwärmen, kann das Material hochspritzen, den Brenner verstopfen oder Ihr Gesicht treffen. Achten Sie auf einen gleichmäßigen Vorschub und halten Sie den Brenner möglichst immer im gleichen Abstand. Im Normalfall schaffen Sie rund 40 cm pro Minute. Für einen möglichst geraden Schnitt können Sie den Brenner auch ohne Führungswagen an einem Winkeleisen entlang führen. Aber auch kompliziertere Formen lassen sich mit dem Brenner ausschneiden: Wenn Sie mehrere Gleichteile ausschneiden möchten, basteln Sie sich zuerst eine Schablone aus Pappe. Anschließend übertragen Sie diese Form mit einem Stift auf den Stahl. Weil es keine Markierstifte gibt, die den Temperaturen beim Schneidbrennen standhalten, setzen Sie auf die Markierungslinie jetzt eine Reihe von Körnergelb punkten. Diese Körnerpunkte sind auch beim Brennschneiden gut zu sehen und werden mittig mit dem Brenner nachgefahren.

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